Neues Vertriebsmodell bei VW

Die Volkswagen AG wird im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung ihr Vertriebssystem umstellen. Darüber informierte Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand der Marke Volkswagen, in Berlin.

 

Der Volkswagen-Konzern ist einer der größten Autohersteller der Welt mit einer Flotte von rund 120 Millionen Fahrzeugen weltweit. Jedes Jahr bringen die

12 Marken rund 11 Millionen neue Fahrzeuge auf die Straße. Bis 2015 will VW eine führende Rolle in der neuen Automobilindustrie einnehmen, innovative Mobilitätslösungen aufbauen und sich zum Weltmarktführer in der Elektromobilität entwickeln. Das soll in zwei Schritten geschehen: Zunächst werden Bestandsfahrzeuge ohne Online-Verbindung mit „Volkswagen Connect“ nachgerüstet, was rund 1,5 Millionen Fahrzeuge ans Internet bringt. Danach kommt mit der ID-Familie eine neue Generation voll vernetzter Elektrofahrzeuge auf die Straße.

 

Dafür baut VW gemeinsam mit seinen Händlern sein Vertriebsmodell fundamental um. Start für das neue Modell ist April 2010. Ziel ist die nahtlose Betreuung der Kunden rund um die Uhr auf der Basis einer jeweils einzigartigen Volkswagen Kunden-ID weit über den Fahrzeugkauf hinaus. Damit kann VW den Kunden auf der Basis ihr ID individuelle Angebote unterbreiten. Dazu kommen fünf neue Vertriebs-und Serviceformate, wie beispielsweise City Showrooms oder Pop Up Stores. Gleichzeitig soll der Handel flexibler und effizienter werden.

 

Dazu erklärte Stackmann: „Wir gehen diesen Weg, weil sich unser Umfeld angesichts neuer Technologien, veränderter Kundenerwartungen und neuer Marktakteure rasant verändert“.

 

So wird das Fahrzeug in Zukunft per Mobilfunk mit Hilfe von „Over the Air“ Software-Updates auf dem aktuellsten Stand gehalten oder das Fahrzeug meldet dem Händler über die sogenannte „Predictive Maintainance“-App, dass der nächste Service fällig wird. Ebenso können dann auch die zahlreichen Angebote aus dem digitalen Ökosystem Volkswagen We, etwa We Park, W Deliver oder We Connect abgerufen werden. Darüber hinaus wird es auch Leistungen über das eigene Fahrzeug hinaus geben, wie etwa We Share – das geplante Car Sharing Angebot von Volkswagen. Damit wird ein direkter Kundenkontakt zum Hersteller, aber auch zum Händler möglich. Selbstverständlich bleibt der Händler vor Ort ein wichtiger Partner, denn nicht alle Kunden werden ihr Fahrzeug online kaufen wollen.

 

Ziel ist die nahtlose individuelle Betreuung der Kunden rund um die Uhr auf der Basis der einzigartigen Kunden ID-Nummer. Damit kann VW mit seinen Kunden direkt in Kontakt treten, was bisher den Händler vorbehalten war.

 

Das traditionelle Geschäft rund um den Autoverkauf mit Finanzierung, Wartung und Service wird damit um neue Dienste ergänzt. Daneben soll beim Aufbau des neuen Vertriebsmodell das Online-Geschäft massiv ausgebaut werden. Damit haben die Kunden rund um die Uhr Zugang zu allen Produkten.

 

Dr. Matti Pörhö, Präsident des Europäischen Händlerverbandes (EDC) erklärte: „Wir glauben an das neue Geschäftsmodell, da es die unternehmerische Verantwortung der Händler stärkt“. Jürgen Stackmann und Matti Pörhö unterzeichneten symbolisch den neuen Vertrag, der ab April 2020 die Beziehungen zwischen dem Hersteller und seinen Händler- und Servicebetrieben in Europa regelt.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.