Panzernashorn-Bulle zieht um

Thanos_im_Dierenpark Foto: Tierpark

 Am 12. September 2015 kommt im Dickhäuterhaus des Tierpark Berlin um 7:35 Uhr ein putzmunteres Nashornjungtier zu Welt. Kurz darauf tapst es auch schon neugierig umher und findet problemlos die Milchbar von Mutter Betty (22).

Seither hat das dicke Mutter-Kind-Gespann einige große und kleine Abenteuer im Tierpark Berlin erlebt, doch wie bei den Menschen werden auch Nashorn-Teenager irgendwann einmal flügge. Wer die Entwicklung von Thanos in den letzten zwei Jahren verfolgt hat wird bestätigen können, dass das Wort „Jungtier“ auf den vor Kraft strotzenden Jungbullen gar nicht mehr so recht zutrifft. Thanos entwickelt sich zu einem ausgewachsenen Panzernashorn, das nach dem Elefanten und dem Breitmaulnashorn das drittgrößte Landsäugetier der Erde ist. Mit seinen derzeit über 600 Kilogramm wird er in einigen Jahren genauso viel auf die Waage bringen wie sein stolzer Vater Belur, der am 1. Januar 1990 ebenfalls im Tierpark Berlin zur Welt kam.

 

„Mit rund zwei Jahren lösen sich die Jungtiere in der Wildbahn von ihren Müttern und gehen eigene Wege. Panzernashörner sind Einzelgänger“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Das ist bei Thanos nicht anders.“ Am Donnerstagvormittag trat Thanos die rund neunstündige Reise ins niederländische Amersfoort an, wo er im Dierenpark auf den Münchner Nashornbullen Puri (2) trifft. Die Reise hat er gut überstanden. Der Umzug erfolgte innerhalb des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes für diese gefährdete Tierart. Nun sind Mutter Betty und Vater Belur wieder die beiden einzigen Panzernashörner im Tierpark Berlin.

Panzernashörner – benannt nach der charakteristischen Faltung ihrer Haut – sind in ihrer Heimat im Nordosten Indiens und Nepal gefährdet. Geschätzt leben heute wieder rund 2800 Tiere in der Wildbahn. Das war nicht immer so: 1905 lebten nur noch etwa 75 Panzernashörner in Indien. Erfreulicherweise haben die auch durch Zoos unterstützten Schutzmaßnahmen in Indien und Nepal Wirkung gezeigt – es wurde zuletzt ein ansteigender Trend beobachtet.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.