Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS

Die S-Bahn Berlin hat ihr bisher umfassendstes Qualitätsprogramm S-Bahn PLUS zur Verbesserung von Pünktlichkeit, Qualität und Service gestartet. Mehr als 30 Millionen Euro will die Deutsche Bahn dafür einsetzen. Mit dem Geld sollen unter anderem Bahnhöfe baulich aufgewertet, hunderte Anlagen der Sicherungs- und Leittechnik ausgetauscht sowie zusätzlich 100 Triebfahrzeugführer pro Jahr ausgebildet werden. In bereichsübergreifenden Projektteams haben 50 Mitarbeiter in den vergangenen Monaten die komplexen Betriebsabläufe unter die Lupe genommen und ein Programm erarbeitet, das aus rund 180 Bausteinen besteht.

„Unser Anspruch ist es, unsere täglich 1,4 Millionen Fahrgäste zuverlässig und pünktlich an ihr Ziel zu bringen. Mit unserer Leistung sind wir nicht immer zufrieden und haben daher noch einmal alles auf den Prüfstand gestellt“, sagte Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin. „Das Ergebnis ist ein umfangreicher Maßnahmenkatalog, von dem wir uns deutliche Verbesserungen in allen Bereichen versprechen.“

Alle am S-Bahn-Betrieb beteiligten Konzerngesellschaften arbeiten gemeinsam am Qualitätsprojekt; die S-Bahn Berlin GmbH, die DB Netz AG, die DB Station&Service AG sowie die DB Energie GmbH. Bereits in diesem Jahr sollen sich positive Effekte einstellen. Das Programm soll bis 2025 abgeschlossen sein.

An den Bahnhöfen
• Mehr Personal und Reinigungseinsätze an Bahnhöfen
• Bauliche Aufwertung von 17 Bahnhöfen (Schwerpunkt Zugangsbereiche), Wandgestaltung an weiteren Stationen, so Friedemann Keßler von DB Station & Service, wobei diese Maßnahmenvorrangig in den S-Bahnhöfen Lichtenberg, Pankow, Wedding und Tempelhof beginnen sollen. Der S-Bahnhof Neukölln wird eine Video-Aufzeichnungsanlage erhalten, die alle Stationsbereiche erfasst..
• Erneuerung von Fahrgastinformationsanlagen
• Zusätzliche Sicherheitskräfte als Pilotprojekt an Bahnhöfen wie Warschauer Straße und Alexanderplatz, ergänzend zu fünf S-Bahnwachen und mobilen Unterstützungsgruppen
• Bahnsteig-Endtüren sollen das unberechtigte Betreten von Gleisanlagen verhindern („Personen im Gleis“). Das Pilotprojekt startet am Ostbahnhof, da dort die meisten Vorkommnisse dieser Art stattfinden.

Im Zug
• 100 neu ausgebildete Triebfahrzeugführer pro Jahr
• Zentrales Öffnen der Türen in der Hauptverkehrszeit auf wichtigen
Bahnhöfen (Test ab 23. Juli zwischen Ostkreuz und Hauptbahnhof)

Im Netz und an der Energieversorgung
• Ausbau der vorausschauenden Instandhaltung
• Modernisierung und Ausbau von IT und Netzwerktechnik
• Kürzere Wartungsintervalle bei der Infrastruktur; Weichen und Signalalagen werden in Zukunft monatlich einer Inspektion unterzogen.
• Ausbau der Energieversorgung durch 22 zusätzliche Gleichstromunterwerke
• Errichtung einer zentralen Schnittstelle für alle 14 elektronischen Stellwerke zur schnelleren Störungsermittlung
• Austausch von 915 störanfälligen Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik
Helge Schreinert, Regionalleiter bei DB Netz, wies auf die Entwicklung spezieller Signalkabel hin, die mit Blitzschutz versehen sind und doppelwandig ausgeführt werden, um zu verhindern, dass Tiere die Kabel zerstören. Allerdings wird der Austausch einige Zeit in Anspruch nehmen, da die Länge der Signalkabel bei der Berliner S-Bahn dreimal um die Erde reicht.

Am Fahrzeug
• Erneuerung von Türrelais zur deutlichen Reduzierung von Türstörungen bei der Baureihe 481
• Vorziehen von Maßnahmen zur Vermeidung hitzebedingter Zugausfälle (aufwändige Belüftungseinrichtung für Technikschränke in der BR 481). Zusammen mit der Firma Knorr wird ein Aggregat entwickelt, das für zusätzliche Kühlung sorgen soll.

Außerdem bereits laufende Maßnahmen (im Rahmen der Verkehrsverträge):
• Beschaffung neuer Fahrzeuge (BR 483/484) und Anpassung der Werkstatt Grünau (900 Millionen Euro)
• Bis 2023 umfassende technische Überholung der Baureihen 480, 485 und 481 (250 Millionen Euro).

„Die S-Bahn der Hauptstadtregion gehört zum Kerngeschäft der Deutschen Bahn. Deshalb haben wir geschäftsfeldübergreifend genau analysiert, wie wir qualitativ weiter nach vorn kommen“, ergänzte Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land Berlin. „Die Projektmitarbeiter aus den verschiedenen Unternehmensbereichen haben dazu Hand in Hand gearbeitet. Denn wir möchten, dass die Berlinerinnen und Berliner wieder stolz auf ihre S-Bahn sind.“

Die Qualitätsoffensive S-Bahn PLUS wird den Fahrgästen im August an folgenden Bahnhöfen in persönlichen Gesprächen vorgestellt:

– 7. August, 17.00 bis 18.30 Uhr: Südkreuz
– 9. August, 17.00 bis 18.30 Uhr: Zoologischer Garten
– 15. August, 17.00 bis 18.30 Uhr: Ostkreuz
– 17. August, 16.00 bis 17.30 Uhr: Potsdam Hauptbahnhof
– 21. August, 17.00 bis 18.30 Uhr: Potsdamer Platz

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.