Ratschläge rund um die Gesundheit

Es sind eigentlich immer die gleichen Themen, die mich un­endlich stark bewegen. So ist mir völlig unverständlich, wenn in einem solch reichen Land wie unserer Bundesrepublik arme Menschen leben, deren Einkom­men ( Lohn, Gehalt oder Rente) für eine gesunde Ernährung nicht ausreicht und sie deshalb auf die sogenannten Tafeln ange­wiesen sind, wo Lebensmittel­spenden verteilt werden.

Ende April las ich in einer Ta­geszeitung folgende Meldung: „Millionen Deutsche müssen wegen ihrer finanziellen Lage beim Essen sparen. Bereits im Jahr 2016 hätten sich 4, 9 Milli­onen Bundesbürger ab 16 Jahren höchstens jeden zweiten Tag ei­ne vollwertige Mahlzeit leisten können. Das berichtet die Saar-brücker Zeitung unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes.“ Damit wir uns richtig verstehen: Das Statisti­sche Bundesamt ist nicht irgend­eine Einrichtung, sondern eine Bundesbehörde – direkt der Merkelregierung nachgeordnet. Also, wenn ich Bundeskanzler wäre, würden bei mir bei Kennt­nisnahme einer solchen Mel­dung alle Alarmglocken läuten. Aber, das scheint dort niemand aufzuschrecken.

Fast auf den Tag genau erschien dann eine andere Meldung (eine Agenturmeldung), die in die gleiche Kategorie gehört. Laut WWF-Berechnungen (WWF ist die Abkürzung des Umweltver­bandes) werden hierzulande jährlich 2,6 Millionen Hektar Ackerland – rund sieben Prozent der Gesamtanbaufläche – bewirtschaftet, nur um die darauf angebauten Produkte anschlie­ßend wegzuwerfen. Anders aus­gedrückt: Auf ganz Deutschland gerechnet, werden 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel vernich­tet. Die WWF beruft sich dabei auf eine Untersuchung des Insti­tuts für nachhaltige Ernährung der Fachhochschule Münster.

Damit das Ganze ein wenig hautnäher wird, also unter die Haut geht, betrachten wir die Lage konkret in unserem Land Brandenburg.559.000 Tonnen Lebensmittel landen in der Mark jährlich auf dem Müll. Allein mehr als die Hälfte davon wäre durch vergleichsweise „einfache Maßnahmen“ vermeidbar, er­klärte der WWF unter Berufung auf eine Untersuchung des Insti­tuts für nachhaltige Ernährung der Fachhochschule Münster. Hochgerechnet auf Ganz­deutschland werden pro Jahr über 18 (!) Millionen Tonnen Nahrungsmittel einfach wegge­worfen. Auf die Landwirtschaft umgerechnet heißt dies: Gut 15 Prozent der Agrarfläche werden zur „Produktion von Abfällen“ benutzt.

Das Brandenburger Verbrau­cherministerium erklärte dazu auf Anfrage, dass gegenwärtig ein externes Beratungsunterneh­men das Ausmaß der Ver­schwendung im Land konkret untersuche. Ziel der Untersu­chung sei die Gründung eines „Bündnisses gegen Lebens­mittel-Verschwendung“. Die Er­gebnisse der erwähnten Studie sollen Ende Juni vorliegen. Diese Angelegenheit geht uns al­le an. Allein 40 Prozent der weg­geworfenen Nahrung wandern Schätzungen zufolge aus Privat­haushalten in die Abfalltonne.

Nach Aussagen von Jörg-Andre­as Krüger (WWF Deutschland) habe sich Deutschland verpflich­tet, bis 2030 die Lebensmittel­verschwendung zu halbieren. Der WWF fordert dringend eine Strategie vom Bund. Essen ge­dankenlos wegzuwerfen, ist nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch eine Verschwen­dung von Ressourcen. Selbstkri­tisches Nachdenken muss aller­dings bei jedem Einzelnen von uns beginnen. Nochmals zur Er­innerung: 4,9 Millionen unserer Mitbürger können sich höch­stens jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit leisten. Da muss doch eigentlich unser aller Gewissen in Aufruhr geraten.

~dila~