Schlüssel für das Klosterareal
01.10.2023 Für die Zisterziensermönche von Neuzelle war es ein Freudentag. Am 30. September erhielten sie den Schlüssel für das Gelände in Treppeln (Oder-Spree) zum Neubau eines Klosters. Zusammen mit über 500 Gläubigen und anderen feierten sie ein großes Dankesfest. Mitten im Wald. Denn hier, einem ehemaligen Stasi-Ort, sollen ab 2026 die Bauarbeiten für das Kloster Maria Friedenshort beginnen. Das erste Kloster der Glaubensgemeinschaft in Brandenburg seit dem Mittelalter.
Der Initiator der Neugründung und Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, erinnerte in seinem Grußwort daran, dass im Alten Testament der Bibel das „gelobte Land“ immer wieder eine Rolle spiele, „das Land, das Gott seinem Volk versprochen hat“. Mit Zustimmung des Landes Brandenburg hatte die öffentlich-rechtliche Stiftung Stift Neuzelle den Zisterziensern ein ehemaliges Forsthaus mit knapp 75 Hektar umliegendem Wald verkauft.
Dort soll das neue Kloster in drei Bauphasen entstehen, ausgelegt für 50 Mönche. Auf dem Grundstück wird in der ersten Bauphase die Klosterkirche mit Kreuzgang und Zellentrakt, sowie sieben kleine Einsiedeleien entstehen. Dafür präsentierte die von den Mönchen mit dem Klosterneubau Maria Friedenshort beauftragte mexikanische Architektin Tatiana Bilbao einen ersten Entwurf mit Bebauungsplan für das Grundstück mit der Lage und Raumplanung der einzelnen Klostergebäude.
Der Neubau soll hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert werden. Das Bistum Görlitz beteiligt sich an dem Vorhaben mit einem Gründungszuschuss von einer Million Euro. Auch das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken mit Sitz in Paderborn bezuschusst das zukunftsträchtige Bauvorhaben in der ostdeutschen Diaspora mit einer sechsstelligen Summe (www.mariafriedensort.de).
Das neue Kloster soll nicht nur ein Rückzugs-, sondern auch ein Begegnungsort werden. Das Priorat habe viele Anfragen von Menschen, die sich für eine gewisse Zeit aus ihrem normalen Leben zurückziehen wollten, sagt Pater Kilian Müller. In den vergangenen drei Jahren waren mit Hilfe von Freiwilligen alte Gebäude auf dem zu DDR-Zeiten von der Stasi genutzten Gelände abgerissen worden. Die künftige Baustelle in Treppeln ist wie ein Bild für das Leben und Wirken der Kirche überhaupt – das ist immer eine Baustelle. Sichtbar wurde am Starttag, dass viele Menschen, seien sie nun Christen oder nicht, dieses Werk mit ihrer Unterstützung und ihrem Wohlwollen begleiten. Txt.+Fotos: OK