Siemensbahn schnell reaktivieren
Auf der
historischen Siemensbahn im Westen Berlins sollen so schnell wie möglich wieder
Züge rollen. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, und der
Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Ronald Pofalla, unterzeichneten heute
im Bahnhof Wernerwerk die Finanzierungsvereinbarung für erste vorgezogene
Planungsleistungen. Die vorgezogenen Planungsleistungen werden vom Land Berlin
finanziert. Der Wiederaufbau der Siemensbahn ist eins von neun Projekten des Entwicklungsprogramms
i2030, das die Länder Berlin und Brandenburg sowie die DB im Jahr 2017
vereinbart haben. Ziel der drei Partner ist es, den Nah- und Regionalverkehr in
der Metropolregion zu stärken.
Michael Müller: „Es ist ein gutes Signal, dass es jetzt losgeht mit der
Siemensbahn. Hier verbindet sich Berlins Industrialisierungsgeschichte mit der
Zukunft der Industrialisierung im 21. Jahrhundert. Der Senat ist ganz vorne mit
dabei mit finanziellem Engagement aber vor allem mit seiner Digitalisierungsstrategie
und Industriepolitik, um den digitalen Wandel zu einem Erfolg für alle
Berlinerinnen und Berliner zu machen.“
Enak Ferlemann, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr: „Die
Wiederherstellung der Siemensbahn ist ein herausragendes Beispiel für einen
attraktiven und schnellen innerstädtischen Bahnverkehr. Der Bund wird die
Fördermittel für solche Projekte deutlich aufstocken. Vor 90 Jahren
repräsentierte die Siemensbahn den damals modernsten Stand der
Bahntechnik“.
Ronald Pofalla
betonte: „Die Siemensbahn ist ein großartiges Beispiel dafür, wie ein
Schienenprojekt schnell, gemeinsam und beherzt auf den Weg gebracht wird. Mit
einem starken Nahverkehr leisten wir unseren Beitrag und bieten Pendlern und
Anwohnern eine attraktive und zuverlässige Anbindung mit hoher Taktung.“
Die 4,5 Kilometer lange Strecke von Jungfernheide nach Gartenfeld wurde bereits
1929 errichtet, um die Siemensstadt auf dem Schienenweg zu erschließen. Seit
1980 ruht der Betrieb. Die Strecke ist nicht entwidmet und befindet sich
weiterhin im Anlagenbestand der DB Netz AG. Mit der Entscheidung der Siemens
AG, auf dem Industriegelände in Berlin Spandau zukünftig den „Kiez der Macher“
als Lebens- und Arbeitswelt zu errichten, gewinnt die alte Verbindung wieder an
Bedeutung.
Das Siemensstadt-Projekt ist die größte Einzelinvestition in der
Unternehmensgeschichte von Siemens in Berlin und ein starkes Bekenntnis zum
Industriestandort Deutschland. Das großflächige Industrieareal soll in einen
modernen und von vielfältiger Nutzung geprägten urbanen Stadtteil der Zukunft
gewandelt werden. Gleichzeitig sollen im Zusammenwirken von Wissenschaft und
Wirtschaft Schlüsseltechnologien und Innovationsfelder gestärkt werden. Dafür
möchte Siemens Forschungs-, Fach- und Gründungszentren ansiedeln – ebenso wie
außeruniversitäre und wissenschaftliche Einrichtungen und deren
Partnerunternehmen.
„Die Deutsche
Bahn und das Land Berlin verbinden mit der Reaktivierung der Siemensbahn auf
einmalige Weise Tradition und Innovation“, sagt Cedrik Neike, Vorstandsmitglied
Siemens AG und verantwortlich für das Siemensstadt-Projekt. „Die Anbindung an
den öffentlichen Nahverkehr ist für das Projekt entscheidend.“
Das Reaktivieren der Bauwerke ist ingenieurstechnisch herausfordernd.
Insbesondere müssen Auflagen des Denkmalschutzes berücksichtigt werden, der
Anschluss an die Ringbahn ist neu herzustellen sowie eine rund 70 Meter lange
Brücke über die Spree neu zu bauen. Allein die Planungskosten für die
umfangreichen Arbeiten werden sich auf 2,3 Mio Euro belaufen. Zugleich wird
eine Verlängerung der S-Bahnstrecke über Gartenfeld hinaus geprüft.
Das Reaktivieren der Bauwerke ist ingenieurstechnisch herausfordernd. Insbesondere müssen Auflagen des Denkmalschutzes berücksichtigt werden, der Anschluss an die Ringbahn ist neu herzustellen sowie eine rund 70 Meter lange Brücke über die Spree neu zu bauen. Allein die Planungskosten für die umfangreichen Arbeiten werden sich auf 2,3 Mio Euro belaufen. Zugleich wird eine Verlängerung der S-Bahnstrecke über Gartenfeld hinaus geprüft.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press