Spitzenvater des Jahres

  Zum 13. Mal wurde durch die Mestemacher GmbH Gütersloh der Spitzenvater des Jahres im Hotel InterContinental Berlin in einem festlichen Rahmen ausgezeichnet. Initiatorin des Preise ist Professor Dr. Ulrike Detmers, Gesellschafterin und Mitglied der Geschäftsführung der Mestermacher-Gruppe. Frau Dr. Detmers setzt sich seit vielen Jahren für die Geschlechtergleichheit und die Aufteilung der Erziehungs- und Hausaufgaben innerhalb der Familie ein.

 

An erster Stelle kann als Spitzenvater Andreas Altwicker genannt werden, der bei jedem seiner vier Kinder jeweils die Elternzeit von zwölf Monaten voll ausschöpfte. Natürlich braucht es dafür aufgeschlossene Arbeitgeber, die nicht nur ein angemessenes Gehalt zahlen, sondern auch für familiäre Belange aufgeschlossen sind. Wie Dr. Detmers ausführte, wurde von der Großen Koalition bisher in familienpolitischer Hinsicht schon viel erreicht, jedoch bleibt noch viel zu tun im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Karriere.

 

Die Verleihung des Preises „Spitzenvater des Jahres“ erfolgt an Väter, die eine (noch) ungewöhnliche Aufgabe übernommen haben. Damit wird ihre Leistung gewürdigt, dass sie sich bereits kurz nach der Geburt der Kinder um sie gekümmert haben. Andreas Altwicker ist gelernter Mechaniker, der inzwischen seine Berufstätigkeit als stellvertretender Plattformmanager wieder aufgenommen hat. Seine Frau ist als Biologin tätig und setzt sich mit dem von ihr mitbegründeten Projekt „Indonesian Marine Educators Network“ insbesondere für den Schutz der Weltmeere ein.

 

Das Ehepaar hat vier Kinder, die 2007, 2009 und 2013 geboren wurden; im Februar 2017 kam das vierte Kind zur Welt. Nach wie vor unterstützt Andreas Altwicker seine Ehefrau Sarah, die ebenfalls voll berufstätig ist.

 

Der zweite Preis, ebenfalls mit 5.000 Euro dotiert, ging an Gerold Ott, der für die im März 2015 geborenen Drillingsmädchen Elternzeit in Anspruch nahm. Zum damaligen Zeitpunkt war er Assistenzarzt an der Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenkrankheiten und Plastische Operationen im Klinikum Stuttgart. Seine Tätigkeit als Arzt setzte er dann mit 75 Prozent wöchentlicher Arbeitszeit im Mai 2016 fort. Damit ermöglichte es Ott seiner Partnerin Christin Grunert den

Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien fortzusetzen. Seit Mitte 2017 sind beide Elternteile wieder voll berufstätig; die Kinder werden ganztags in einem Kinderhaus betreut.

 

Ott sieht die Rollen innerhalb der Familie bestimmt durch die jeweiligen Neigungen und durch eine stetige wechselseitige Kompromissbereitschaft. Ihm ist es wichtig, das beide Elternteile ihre beruflichen Ziele erreichen können.

 

Peter Justenhoven erhielt einen Sonderpreis als Spitzenvater, denn er ermöglichte es seiner Frau Petra, sich ihrer Karriere zu widmen, indem er sich um die Kinder Pia (12) und Paul (18) kümmerte. Peter Justenhoven ist als jüngstes von vier Kindern in einer Großfamilie aufgewachsen und erlebte die tradierte Rollenverteilung der damaligen Zeit. In seiner eigenen Ehe gelten nun andere Maßstäbe.

 

Die Festrede hielt Privatdozent Dr. med. Otfried Martin Debus, seit 2008 Leiter der Kinderklinik des Clemenshospitals Münster im Kollegialsystem. Er hat selbst fünf Kinder, die zwischen 1991 und 1998 geboren wurden.

 

Er führte aus: „In früheren Zeiten war die Familie noch Selbstversorger. Das hat sich seit rund 200 Jahren geändert. Jeder muß Geld verdienen und sich um die Altersversorgung kümmern. Dr. Debus erinnerte an den Weg zur Gleichberechtigung der Frau: Erst 1919 bekamen die Frauen das Wahlrecht. Ohne Zustimmung des Ehemannes durfte die Frau bis 1977 keine Arbeit aufnehmen. Bis 1958 konnte der Ehemann den Anstellungsvertrag seiner Frau ohne deren Zustimmung kündigen und verwaltete auch ihren Lohn. Bis zum Jahr 1962 durfte sie ohne seine Zustimmung kein eigenes Konto eröffnen. Das alles hat sich inzwischen grundlegend geändert“.

 

Weiter sagte er: „Durch das Elterngeld plus seit 2015 können sich beide Partner zeitgleich der Familie und der Erziehung der Kinder widmen. Die Gemeinsamkeit von Eltern mit ihren Kindern hat eine wichtige Funktion für deren soziale Entwicklung, die möglichst ohne existenzielle Sorgen verlaufen sollte. Teamfähigkeit und Kooperation als soziale Kompetenzen werden von den Vätern vermittelt, obwohl in vielen Fällen die historische Rolle des Vaters noch existent ist. Auch wenn beide Elternteile sich gleichermaßen um ihre Kinder kümmern, bleibt ihnen trotzdem die organisatorische und mentale Belastung“. Gerade Väter sind schnell mit der Kindererziehung überfordert, deshalb fordert er gleiche Chancen für Väter und Mütter.

 

Nach den Laudatoren trat zum Abschluss der Veranstaltung Cristina Ramos Pérez auf, eine spanische Sängerin, die sehr unterschiedliche Musikgenres beherrscht. Dank ihrer Vielseitigkeit tritt sie in großen Galas in vielen Städten Europas auf.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.