Stillsein eine Charakterfrage ?

Kommunikation ist im Leben eines Menschen ganz normal, Man will sich schließlich mitteilen und sucht dazu andere Menschen, die einem zuzuhören bereit sind. Gleichzeitig braucht der Alltag seine Zeiten der Stille, denn Ruhe und die Abwesenheit von Geräuschen tun der Gesundheit verdammt gut. Wer auf seine innere Stimme hört und seinen Körper wahrnimmt, spürt, wann es Zeit ist mal abzuschalten.

Einen Überblick über „Auszeit-Angebote“ z.B. im Kloster findet sich über www.stillefinden.org im Internet. Aber Ist auch anderen Ortes gibt es dazu Angebote. Wann haben Sie sich das letzte Mal die Frage gestellt, wo habe ich irgendwo gesessen, ohne zu reden. Auch unsere Augen kommen selten zur Ruhe: Aller paar Minuten schauen wir aufs Handy, checken Nachrichten. Der Feierabend ist auch nicht mehr das, was er mal war. Streaming-Dienste kennen keinen Sendeschluss.

Natürlich liebt unser Gehirn die Abwechslung. Aber wir stehen was die Nachrichtenverarbeitung betrifft ständig unter Dauerstress. Was kann man dagegen tun ? Man sollte sich eine Art Reiz-Diät verordnen. Handy-Verbot am Wochenende und gleichzeitig lange Spaziergänge im Wald – nach Möglichkeit mit einem Lied auf den Lippen. Stille als Voraussetzung für erfolgreiche Selbstreflexion, für Erkenntnis und inneren Frieden. In der Medizin ist schon lange bekannt, das alles dies zur Befriedung des Körpers beiträgt.

Stille sollte daher nichts sein, was man s’ich nur im Urlaub vornimmt – und dann doch nicht einhält. Stille muss man in den Tagesablauf einbauen und das wiederum muss gelernt werden. Wer sich zum Beispiel vor dem Start in den Tag wenigstens nur fünf Minuten aufrecht auf einen Stuhl setzt, einen Punkt im Zimmer fixiert und seine Gedanken frei fließen lässt, betreibt Körperpflege und tut seiner Seele etwas Gutes an (Seele baumeln lassen).

Zurück zur Ausgangsfrage: Ist Stillsein eine Charakterfrage? Sie ist eigentlich eine Frage menschlicher Vernunft, sich selbst „ins Gebet nehmen“ oder Vorbeugen ist besser als (späteres) Heilen. Einkehr im Kloster, Einkehr bei sich selbst oder Einkehr in den .Wäldern, über die schon Michelangelo sagte: „Frieden findet man nur in tiefen Wäldern.“ Das Wichtigste ist und bleibt: Einfach etwas machen, damit der Körper zur Ruhe kommt, die er braucht.

MEDIENINFO-BERLIN © Text : Dieter Langer  27.11.2022