Der Wahrheit ehrlich ins Gesicht schauen

Warum anders Denkende einfach ausgeblendet werden

Michael Lüders gilt als einer der bedeutendsten Nahost-Experten Deutschlands. Er hat unlängst ein bemerkenswertes Buch unter dem Titel „Die scheinheilige Supermacht“ herausgebracht, dass in der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen werden kann, weil es einfach ausgeblendet wird. Darin wird vom Autor u.a. die Frage gestellt: „Stützt Europa durch sein Handeln eine brutale Machtpolitik der USA und sieht dabei hinweg über die Desaster, welche Amerika hinterließ…Misst Europa mit zweierlei, wenn es um Folter und Mord, um Staatsstreiche und Embargos geht?…Lüders hat mit seinem Buch keine Lektüre eines Allwissenden vorgelegt, sonders lediglich die Sichtweise eines Deutschen, eines Europäers zum Ausdruck gemacht, die Fähigkeit nachgewiesen, Zusammenhänge herzustellen und sie zu verstehen.

Die bekannte ostdeutsche Schriftstellerin Daniela Dahn las kürzlich aus ihrem Buch „Im Krieg verlieren auch die Sieger – nur der Frieden kann gewonnen werden“, Darin hat sie Essays zum Krieg in der Ukraine und über die Rollen, die der Maidan, Russland, die USA. die NATO und die UN in der Vorgeschichte spielten. „Frieden entsteht nie im Selbstlauf, sondern bedarf verbindlicher Abmachungen. Wer Frieden schaffen will, sollte eine Idee haben, wie wir eigentlich leben wollen“. Soweit Daniela Dahn.

Claus Kleber, langjähriger Chefmoderator und Berichterstatter des ZDF-heute-Journals schätzte kürzlich in der „Osnabrücker Zeitung“, der die USA einst seine „zweite Heimat“ nannte, die USA so ein: „Das ist nicht mehr mein Amerika“: 

Wir alle sollten uns m.E. die Frage stellen, warum der selbsternannte Westen eine solche Angst davor hat, dass solche Fragen öffentlich diskutiert werden. Je länger eine NATO-Strategie verfolgt wird, man könne mit mehr Waffen ein Kriegsende „herbeibomben“, desto größer werden die Opfer auf beiden Seiten des Krieges sein.

Michael Lüders untertitelte sein Buch mit dem Worten „Warum wir aus dem Schatten der USA heraustreten müssen“. Nlmmt Europa seine eigenen Interessen wahr oder will es nur „im Spiel bleiben“? Der deutsche Rhethorik-Professor Olaf Kramer sagt zur Rhetorik in Kriegszeiten: „Kriegs-und Krisenzeiten sind Zeiten , in denen die Rhetorik eine ganz wichtige Rolle spielt…man spürt die Schrecken des Krieges ganz nah“. Also ist es ganz normal, dass die Menschen dazu ihre Meinung sagen wollen. Warum versucht man unverändert, ihnen dieses Recht zu verweigern ?

MEDIENINFO-BERLIN (C) Text: Dr, Dieter Langer 26.11.2022