Tourismus – Branche mit Zukunft
Als anerkannter Tourismusexperte schlechthin hat Peter Becker von tourmas Berlin (http://www.tourmas.de/) eine bemerkenswerte Konferenz organisiert. An der Berliner Fachhochschule des Mittelstandes waren zum Thema der Aus-und Weiterbildung im Tourismussektor Dozenten, Studierende, Schüler und Fachleute aus der Wirtschaft eingeladen. Anlass war zugleich das 20jährige Bestehen des internationalen Netzwerks der Tourismustrainer TTN.
In einem Rückblick referierte Ulrich Schöpp als einstiger Seminardirektor der Tourismusschule über die schwierigen Anfänge in den 1950er und 60er Jahren. Damals war der Tourismus in Deutschland vollkommen unterbelichtet. Für Fachleute gab es nach entsprechenden Kursen später Zertifikte. Schließlich wagten sich mit zunehmendem Fremdenverkehr die Experten auch an solche Themen wie Motivationstraining und mentale Beratung. Als Fazit blieb die Erkenntnis: „Tourismus ist gestaltbar“. Diese These nahm Moderator Becker gleich selbst unter die Lupe unter den heutigen Bedingungen von
Digitalisierung und Nachhaltigkeit. In Deutschland gibt es inzwischen 3 Millionen Beschäftigte in der Tourismusbranche. Für Ausbildung und Weiterbildung von Experten existieren vielerlei Möglichkeiten an Universitäten, Hochschulen und Akademien. Becker sieht hier vor allem solche erfolgreichen Einrichtungen wie die TMB-Akademie, die Tourismusakademie Franken und die HS Eberswalde. Aber auch die Schule für Tourismus in Berlin leistet bei der Ausbildung von Reiseleitern und Tourguides ihren Beitrag. Als weitere nachschlagenswerte Kommunikationsquellen wurden die von DRV und DTV genannt. Kritische Töne gab es u.a. wegen der fehlenden Vernetzung allerorten (Ausnahme Bayern), des noch unzureichenden Standes beim Motto „Qualität vor Quantität“ und der fehlenden Sicht auf die „Bereisten“. In allen Studien und Untersuchungen steht meist nur DER TOURIST im Fokus.
Norbert Kunz, Geschäftsführer des DTV, gab einen Überblick über das aktuelle Thema „Inhalte der Nationalen Tourismusstrategie“. Diese soll dazu beitragen, dass die Entwicklungschancen der Branche noch stärker genutzt werden – und zwar im Einklang mit den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziale Verträglichkeit und ökologische Verantwortung. Vor allem geht es darum, die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandortes Deutschland und der mittelständisch geprägten Tourismuswirtschaft zu stärken. In einer anschließenden Diskussionsrunde konnten Nachwuchstouristiker und Interessierte ihre Vorstellungen und Vorschläge einbringen. Eine offene Veranstaltung, die schnell Nachahmer finden sollte. gk
Fotos: ©Eva Konkat:
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