Unterwegs auf der Deutschen Fachwerkstrasse (2)
Pracht und Glanz der Oberlausitz
Nach dem Besuch von vier beeindruckenden Orten an der Oberlausitzer Umgebindehausstrasse setzen wir unsere Reise fort in Richtung Seifhennersdorf.
Ein Ort, der sich über 5 km in den Tälern von Mandau und Leutersdorfer Wasser erstreckt. Entstanden als Kolonistendorf im 13.Jahrhundert als Kolonistendorf. Die Siedler wurden im Auftrage des böhmischen Königs vor allem aus Franken geworben. Sehr bald entwickelte sich das Bauerndorf zu einem Weberdorf. In den heute noch historischen Ortsteilen erleben wir das Umgebindehaus als einfaches Weberhaus, vereinzelt auch als stattliches Faktorenhaus und natürlich auch als Bauerngehöft. Seifhennersdorf selbst sieht sich als Erlebnisort für die ganze Familie. Die Oberlausitzer Grenzstadt liegt innerhalb des Naturparkes Zittauer Gebirge. Zwei Grenzübergänge in die Tschechischen Republik ermöglichen erlebnisreiche Ausflüge und Wandertouren in den Nationalpark Böhmische Schweiz.
Unser nächstes Ziel ist Ebersbach-Neugersdorf, wo die Spree entspringt. Nicht nur das große Faktorenhaus „Alte Mangel“ im OT Ebersbach/Sa. ist Sinnbild für die Geschichte der Leineweber. Zu entdecken eine Vielzahl an kulturhistorisch wertvollen Umgebindehäusern sowie die liebevoll restaurierten Fabrikantenvillen, welche von den großen Zeiten der Textilindustrie zeugen. Zwei der insgesamt drei Spreequellen, die Ebersbach-Neugersdorf (Spreequellstadt) seinen berühmten Beinamen geben, befinden sich hier. Die ertragreichste der drei Spreequellen befindet sich im OT Neugersdorf, unmittelbar vor dem Volksbad. Am Spreeborn wurde 1896 ein gusseiserner Pavillon errichtet. Dieses pittoreske Schmuckstück ist in jedem Fall einen Besuch wert.
Schließlich geht es nach Kottmar mit 7 Ortsteilen unter der Bezeichung Oberlausitzer Weberdörfer. Jedoch hat jeder Teil auch seine für ihn typischen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten. Da ist zunächst Eibau mit seinem historischen Faktorenhof. Und nicht zu vergessen die Eibauer Schwarzbierbrauerei. Eine Wanderung durch den Wald zum Kottmar-Berg lohnt sich für uns. Wir finden die höchstgelegene Quelle der Spree.
Schließlich der Denkmalort Obercunnersdorf, das schönste Dorf in Sachsen. Von der Anlage her ein typisches Straßendorf. Entlang des Dorfbaches und der dem Bachlauf folgenden Dorfstraße ziehen sich die Häusergruppen romantisch durch das Tal des Löbauer Wassers. 250 Umgebindehäuser blden ein sehenswertes Ensemble. Ein Haus schöner als das andere. Holzbögen rahmen die Blockstuben im Erdgeschoss ein, die Fassaden darüber sind mit weißem und blaugrauem Schiefer in immer neuen Motiven verkleidet: Sonnen und Halbsonnen, Anker, Raute, Herz oder Kreuz. Ein Paradies ohnegleichen. Dann ist da noch die Geschichte von der Weihnachtsgans Auguste. Der DEFA-Film entstand hier im Jahre 1988.
F 6, F 7
In diesem Jahr hatte die Oberlausitzer Umgebindehausstrasse eine Besonderheit: Der Fachwerksommer’24 feierte Premiere. Rückblick auf einen Sommer vollgepackt mit Kulturveranstaltungen, Märkten, Festspielen, besonderen Stadtführungen und (Fach)-Vorträgen. Jetzt geht es um den Advent im Fachwerk. Der Duft nach Lebkuchen, weihnachtliche Klänge und strahlend schöne Lichter. Verzauberte Welt auf den Weihnachtsmärkten und adventlichen Veranstaltungen in den Mitgliedsstädten der Deutschen Fachwerkstraße (deutsche-fachwerkstrasse.de).
Txt+Fotos: ©OK