Verhalten optimistisch
Der Bundesverband der Süßwarenindustrie e. V. (BDSI) blickt für die Branche mit ihren genussbringenden Produkten auf ein durchwachsenes Jahr 2017 zurück. Wärend die Entwicklung im gesättigten Inlandsmarkt stabil blieb, entwickelte sich der Exportumsatz leicht rückläufig. Insbesondere das Geschäft mit Großbritannien blieb 2017 durch die Brexit-Entscheidung deutlich hinter dem Vorjahr zurück.
Die hohen Energie- und Transportkosten, ein zunehmender Konkurrenzdruck im harten nationalen und internationalen Wettbewerb sowie Kosten und Verfügbarkeit einiger Rohstoffe belasten darüber hinaus die Ertragslage vieler der über
200 industriellen Hersteller deutscher Süßwaren und Knabberartikel. Die Preise für Butter, Mandeln, Eier und Kakaobutter befinden sich auf einem sehr hohen Niveau.
In einer Debatte am 18. Januar 2018 hatte die SPD-Fraktion im deutschen Bundestag staatliche Vorgaben zur Reduktion von Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln gefordert. Die deutsche Süßwarenindustrie erteilt staatliche vorgeschriebenen Rezepturvorgaben eine klare Absage. Der BDSI tritt für unternehmerische und geschmackliche Freiheit ein und wendet sich gegen staatliche Verbraucherbevormundung. Schon heute entwickeln die Hersteller von Süßwaren und Knabberartikeln dass Produktangebot stetig fort und reagieren auf neue Verbraucherbedürfnisse. Neben den klassischen Produkten gib es eine Reihe von Varianten mit reduziertem Zucker-, Fett- bzw. Salzgehalt. Die Änderung von Rezepturen sind aufgrund bestehender gesetzlicher Bestimmungen, aus technologischen Gründen und unter Aspekten der Produktqualität und -sicherheit Grenzen gesetzt. Bei allen Bemühungen um neue Rezepturen und Produkte gilt aber auch weiterhin, dass letztendlich die Verbraucher entscheiden, ob eine Produktinnovation Erfolg hat, denn sie werden nur das kaufen, was ihnen auch schmeckt.
„Bei Süßwaren steht für den Verbraucher der Genuss im Vordergrund. Dass sie Zucker und Kalorien enthalten, weiß jeder“, sagte Bastian Fassin, Präsidiumsmitglied im BDSI und Vorsitzender des Arbeitskreises internationale Süßwarenmesse (AISM).
Die Süßwarenindustrie ist in allen Regionen Deutschlands ein bedeutender und stabiler Arbeitgeber und leistet gerade im ländlichen Raum einen wichtigen Beitrag für Wohlstand und Beschäftigung. Die Branche steht jedoch vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Trotz der insgesamt guten wirtschaftlichen Lage ist die Ertragslage in den Betrieben seit Jahren angespannt. Zu den zentralen Herausforderungen gehören die im internationalen Vergleich sehr hohen Unternehmenssteuern. Gerade nach den massiven Steuersenkungen für Unternehmen in den USA droht der Wirtschaftsstandort Deutschland an Attraktivität zu verlieren, wenn die Bundesregierung nicht zügig gegensteuert.
Ein großes praktisches Problem für die Hersteller ist der zunehmende Mangel an Berufskraftfahrern in Europa und die darauf resultierende Verknappung von Laderaum. Erschwerend kommt die teilweise marode Verkehrsinfrastruktur in Deutschland hinzu, die zu langen Stauzeiten und in der Folge auch zu deutlich gestiegenen Logistikkosten für die Unternehmen der Süßwarenindustrie führt.
Für das Jahr 2018 ist die deutsche Süßwarenindustrie verhalten optimistisch, nicht zuletzt wegen neuer Trends auf dem Süßwarenmarkt. Dazu zählen Produkte mit Pflanzenproteinen, exotischen Beeren oder Gewürzen. Im Trend liegen auch weiterhin Süßwaren und Knabberartikel für Vegetarier und Veganer.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Pess.