Von der Eiszeit zur Eis-Zeit
Eigentlich ist die Unterteilung des Jahres in Frühling, Sommer, Herbst und Winter gar nicht mehr so richtig zeitgemäß. Die obige Trennung der zwei verschiedenen Eis(Eis-)Zeiten kommt der Wahrheit viel näher. Vieles ist nicht mehr so, wie es einmal war.
Trotz der jüngsten Kältewellen, die uns beispielsweise dieses Jahr ein „spargelfreies“ Osterfest beschert hatten, sind deutsche Winzer bei der Eiswein-Lese fast leer ausgegangen. Dafür muss es nämlich mehrere Stunden mindestens sieben Grad kalt sein, damit die Trauben beim Keltern noch durchgefroren sind. Nach Auskunft des Deutschen Weininstituts haben „nur ein gutes halbes Dutzend Betriebe in den Anbaugebieten Baden-Württemberg und Saale-Unstrut (das nördlichste geschlossene Weinanbaugebiet überhaupt) Eiswein lesen können. Jetzt wissen Sie, warum dieser Wein seinen Preis hat
In zwischen haben wir in Deutschland und auch im Land Brandenburg im Monat April schon hochsommerliche Temperaturen erlebt und sind in die Eis-Zeit geschleudert worden. Heute werden an den Eistheken Geschmacksrichtungen angeboten, die in der Natur niemals vorkommen und (angeblich) trotzdem köstlich schmecken. Beschrieben mit „unschmelzbar“, „supercremig“ und „besonders nahrhaft“. Nur ein Beispiel: Argentinische Wissenschaftler schufen in ihrem Labor eine Kuh namens Rosita Isa. Dank zweier Menschen-Gene, die die Forscher in ihre DNA integrierten, entstand eine Milch, die zwei Proteine (Lactoferrin und Lysozym) enthält, die sonst nur Menschenmütter ihren Kindern weitergeben. Inzwischen hat die EU dieses menschliche Lactoferrin als neuartiges Lebensmittel genehmigt. Seither darf es neben Joghurt, Käse, Kuchen oder Bonbons auch bei der Produktion von Speiseeis verwendet werden.
Eis-Dealer berichten, dass die altüblichen Eissorten Schokolade, Erdbeere oder Vanille ungeachtet der neuen Trends verlangt werden. Lassen Sie sich ihren erlernten Eisgeschmack nicht verderben und genießen Sie Ihre ganz persönliche Eis-Zeit. –
Ein Beitrag von dila