Waldelefanten – die „heimlichen Helden“

Sie helfen den Menschen beim dringenden Klimaschutz

Der Klimawandel hat viele Gesichter. Die Erderwärmung lässt das Wetter weltweit verrückt spielen. Menschen sterben aufgrund von Hitze und Unwetter. WHO-Experten empfehlen den Aufbau eines globalen Frühwarnsystems und ein international abgestimmtes System der Risikoforschung.

Da kommen uns die Waldelefanten als heimliche Helden beim Klimaschutz zur Hilfe. Dass diese Tiere auch eine große Rolle im Kampf gegen die Klimakrise spielen, weiß kaum jemand. Nachgewiesenermaßen stärken Waldelefanten, die in den Regenwäldern Zentral- und Westafrikas leben, die Biodiversität und bringen den tropischen Wald dazu, mehr Kohlenstoff zu speichern und dabei Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden. Sie transportieren Samen, halten die Wälder frei von Gebüsch und sie düngen den Waldboden. Der Dung der Tiere enthält Baum- und Strauchsamen, der über große Distanzen verteilt wird.

Doch die grauen Riesen sind gefährdet. Sollten die Waldelefanten aussterben, drohe der o.g. Regenwald etwa drei Milliarden Tonnen (!) Kohlenstoff verlieren, warnen Risikoforscher. Umgekehrt könnte eine Erholung der gegenwärtigen Population zu einem großen Plus bei der Aufnahme von Kohlendioxid fuhren. Im März d. J. ordnete die Weltnaturschutzunion (IUGN) den Waldelefanten auf der „Roten Liste“ bedrohter Arten in die Kategorie „Vom Aussterben bedroht“ ein. Das ist die höchste Stufe von drei Gefahrdungsstufen. Würden die Elefanten tatsächlich aussterben, hätte das gravierende Auswirkungen auf die Stabilisierung des gesamten Ökosystems. Ursachen könnten sein: Verlust von Lebensraum (die anwachsende Bevölkerung in der Region verdrängt die Tiere), Abholzung, Wilderei und illegaler Handel mit Elfenbein.

Die Hauptabsatzmärkte von afrikanischen Elfenbein liegen zwar in Asien, doch auch über Deutschland wird Elfenbein geschmuggelt. So wurde etwa in Cottbus Ende 2020 ein Täter für den Handel mit 1,2 Tonnen Elfenbein verurteilt, ohne
das das in der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen wurde. Adam Cassinga, Leiter der Naturschutzorganisation Conserve Congo, dessen 72-köpfiges Team ums Überleben der Waltelefanten kämpft, stellt folgende Prognose: „Wenn nicht
bald etwas passiert, haben wir in höchstens zehn Jahren keine Waldelefanten mehr“. Sich nur am Weltelefanten-Tag an das Schicksal der heimlichen Helden zu erinnern, genügt nicht. Menschliches Gewissen muss ständig in Aufruhr bleiben, denn der Klimaschutz hat viele Gesichter.                  Dr. Dieter Langer