Weltrekordjagd beim BMW BERLIN-MARATHON
Olympiasieger Eliud Kipchoge, Titelverteidiger Kenenisa Bekele und der ehemalige Weltrekordler Wilson Kipsang sind bereit für eine Jagd auf den Weltrekord beim BMW BERLIN-MARATHON 2017 am Sonntag. Die drei zurzeit stärksten Marathonläufer der Welt wollen die globale Bestmarke unterbieten, die der Kenianer Dennis Kimetto vor drei Jahren mit 2:02:57 Stunden in Berlin aufgestellt hat. Mit gleich drei Athleten, die Bestzeiten von unter 2:03:30 Stunden aufweisen, hat der BMW BERLIN-MARATHON eine außergewöhnliche Breite in der Spitze.
Kenenisa Bekele (Äthiopien) triumphierte im vergangenen Jahr am Brandenburger Tor mit 2:03:03 Stunden, der zweitschnellsten Zeit aller Zeiten, der Kenianer Eliud Kipchoge rannte 2016 in London 2:03:05, und sein Landsmann Wilson Kipsang war vor einem Jahr in Berlin Zweiter mit 2:03:13. Das Trio hat eines gemeinsam: alle drei gewannen schon in Berlin.
In diesem einmaligen Feld startet Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) als stärkster deutscher Läufer. Er hatte vor zwei Jahren in Berlin eine Bestzeit von 2:12:50 Stunden aufgestellt, die er nun am Sonntag unterbieten möchte.
Bei voraussichtlich sehr guten Wetterbedingungen ist ein extrem schnelles Rennen geplant. „Die Zeitvorgaben für die Tempomacher sind noch nicht final festgelegt. Aber es wird sicherlich nicht langsamer als vor einem Jahr“, sagte Race Direktor Mark Milde. 2016 passierte die Spitzengruppe die Halbmarathonmarke nach 61:11 Minuten.
Eliud Kipchoge, der in Monza in einem nicht regelkonformen Rennen Anfang Mai eine Zeit von 2:00:25 Stunden erreicht hatte, sagte: „Für mich war der Marathon in Monza ein großer Erfolg und ich ziehe daraus viel Motivation. Am Sonntag möchte ich die erste Hälfte in 60:45 Minuten laufen.“ Seit vier Jahren ist Eliud Kipchoge im Marathon ungeschlagen. Ein Jahr vor seinem Olympiasieg hatte er beim BWM BERLIN-MARATHON 2015 trotz erheblicher Probleme mit seinen Schuhen – damals lösten sich die Innensohlen und hingen halb aus den Schuhen heraus – in 2:04:00 Stunden gewonnen. „Ein Sieg alleine ist noch kein Erfolg – er ist aber notwendig. Wir sind zu Dritt und es gibt nur einen Sieger“, sagte Eliud Kipchoge mit Blick auf den Sonntag.
„Ich denke, ich kann besser laufen als vor einem Jahr“, erklärte Kenenisa Bekele, der in Berlin eine sporthistorische Leistung verbringen kann, wenn er mit einer Weltrekordzeit gewinnen sollte. Noch nie in der Leichtathletik-Geschichte hielt ein Läufer zeitgleich die Weltrekorde über 5.000 m, 10.000 m und im Marathon. Ein derart schnelles Anfangstempo wie Eliud Kipchoge will Kenenisa Bekele aber nicht mitgehen. „60:45 – das ist nicht mein Plan. Ich will der Spitze folgen, wenn ich kann. Dabei werde ich mich nicht unter Stress setzen sondern auf meinen Körper hören. Ich bin gut vorbereitet“, sagte Kenenisa Bekele.
Schneller als im vergangenen Jahr will auch Wilson Kipsang laufen. „Dieses Mal ist die Situation anders, denn wir sind zu Dritt“, sagte der Kenianer, der vor einem Jahr den Zweikampf gegen Kenenisa Bekele verlor. „Die Tempomacher sind stärker. Ich glaube, wir werden mehr Unterstützung haben. Für mich wäre ein Halbmarathonzeit zwischen 61:00 und 61:10 Minuten gut“, sagte Kipsang, der in Berlin 2013 mit 2:03:23 Stunden einen Weltrekord aufgestellt hatte und aktuell mit seiner Siegzeit von Tokio (2:03:58) die Jahresweltbestenliste anführt. Kipsang ist mit seiner Frau und seiner jüngsten Tochter in Berlin, nachdem er im vergangenen Jahr seinen Sohn dabei hatte. „Dass sie in Berlin sind, ist eine zusätzliche Motivation für mich.
Eine persönliche Bestzeit ist auch das Ziel von Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) am Sonntag. Vor zwei Jahren war ihm beim BMW BERLIN-MARATHON mit 2:12:50 Stunden ein Achtungserfolg gelungen. Mit dieser Leistung qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele. Dort belegte er vor einem Jahr als bester deutscher Läufer Rang 55. Erstmals seit den Spielen wird Philipp Pflieger nun wieder bei einem Marathon an den Start gehen. „Natürlich will ich bezüglich der EM-Qualifikation eine Visitenkarte abgeben. Aber mit der Normzeit von 2:14:00 wäre ich nicht zufrieden“, sagte der 30-Jährige. „Ich will am Sonntag eine Zeit von unter 2:12 Stunden angehen.“
Aufgrund von Knieproblemen musste der Kenianer Patrick Makau, der 2011 den BMW BERLIN-MARATHON in der damaligen Weltrekordzeit von 2:03:38 gewonnen hatte, auf seinen Start am Sonntag verzichten.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.