Aktionstag in Dresden

 In der Bundesrepublik sind bereits etwa 6,7 Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt, die meisten an Diabetes Typ 2. Sachsen ist mit knapp 12 Prozent der Bevölkerung eines der am stärksten betroffenen Bundesländer.  Dresdner Diabetes-Experten erörtern, was gegen die Diabetes-Zunahme und für eine bessere medizinische Versorgung Betroffener in Sachsen jetzt getan werden muss. Gab es zum Beispiel in der ehemaligen DDR ein zentrales Diabetesregister, Reihenuntersuchungen und Präventionsinitiativen, gibt es im vereinten Deutschland bis heuteweder ein nationales oder regionales epidemiologisch-klinisches Diabetesregister noch eine abgestimmte Diabetes-Strategie auf Bundes- oder Länderebene.  Am Weltdiabetestag selbst, dem 14. November, lädt die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe alle Interessierten zu einem kostenfreien Aktionstag mit „Family Fun Run“ und einer abendlichen Illumination der „Zitronenpresse“ in Dresden ein.

Kurfürst August der Starke und George Bähr, Architekt und Erbauer der Dresdner Frauenkirche, haben die Stadt Dresden durch ihre Persönlichkeiten und ihr kulturelles Wirken bis heute geprägt. Die beiden berühmten Sachsen hatten darüber hinaus eine Erkrankung gemeinsam, die in der Gegenwart immer mehr Menschen betrifft: Beide litten an Diabetes Typ 2. Übergewicht, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung sind die Hauptrisikofaktoren für Personen mit familiärer Veranlagung, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Übergewicht ist auch in Sachsen ein Thema: Laut dem statistischen Landesamt hatte 2013 mit 54,8 Prozent mehr als jeder Zweite in Sachsen Übergewicht, 61 Prozent der Männer und 48,9 Prozent der Frauen, rund 16 Prozent beider Geschlechter sogar schweres Übergewicht (Adipositas).

Aktuell sind 6,7 Millionen Menschen in Deutschland von Diabetes mellitus betroffen, darunter sind zwei Millionen, die noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Denn ein erhöhter Blutzuckerspiegel tut nicht weh, die Erkrankung wird oft erst diagnostiziert, wenn bereits Folgekrankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall eingetreten sind. Dann besteht der Diabetes durchschnittlich bereits acht bis zehn Jahre.

 

Der Aktionstag in Dresden am 14. November will für die Stoffwechselerkrankung sensibilisieren und hat eine gute Botschaft: Mehr Bewegung kann das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, deutlich senken! Unter der Schirmherrschaft von Barbara Klepsch, staatsmiisterin für Gesundheit in Sachsen, lädt die Deutsche Diabetes-Hilfe alle Interessierten um 15:00 Uhr zum kostenfreien „Family Fun Run“ über 1 km oder 5km (Lauf oder Walk) an der Elbe gegenüber der Altstadt ein. Im Start-Ziel-Bereich des Laufs hinter der Marienbrücke steht ein Diabetes-Infomobil, eine Art fahrendes Labor, in dem gratis Blutzuckermessungen und ein Diabetes-Risikotest durchgeführt werden.

 

Jedes Jahr werden am Weltdiabetestag im Rahmen der „Blue Monument Challenge“ überall auf der Welt bekannte Bauwerke blau illuminiert, um auf die chronische Krankheit Diabetes mellitus aufmerksam zu machen. Daher wird am 14. November 2018 um 19:00 Uhr die Dresdner „Zitronenpresse“ blau erleuchtet. Auch dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen!

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.