Alzheimerforschung

„Alzheimer-Demenz bringt großes Leid für die Betroffenen und ihre Angehörigen mit sich. Die vorhandenen Medikamente können den geistigen Verfall nur zeitweilig bremsen. Deshalb werden Pharma-Unternehmen nicht aufhören zu forschen, bis sich Alzheimer medikamentös aufhalten lässt.“ Das sagt Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) heute mit Blick auf den Welt-Alzheimer-Tag am 21. September. Allein 13 Unternehmen des vfa arbeiten an neuen Alzheimer-Medikamenten. Dazu kommen weitere Firmen weltweit.

Aktuell haben 19 Medikamente das letzte Stadium der Erprobung gegen Alzheimer erreicht (die sogenannte Phase III). Sie greifen an unterschiedlichen Stellen im Gehirn ein. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass alzheimertypische Proteinklumpen zwischen Nervenzellen abgebaut oder anomale Proteinstränge in den Zellen nicht aufgebaut werden. In mehrjährigen klinischen Studien mit vielen Patienten wird nun geprüft, ob solche Therapieansätze auch den geistigen Verfall bremsen können. Weitere Mittel versuchen, Symptome zu lindern, beispielsweise den Schlaf-Wach-Rhythmus der Patienten zu normalisieren.

Deutschland hat in der Alzheimer-Therapieentwicklung eine starke Stellung. Umfassende Grundlagenforschung dazu findet insbesondere im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen mit seinen neun Standorten statt. Angewandte Forschung zur Wirkstofferfindung geschieht unter anderem in den deutschen Labors mehrerer internationaler Pharma-Unternehmen. Und viele Kliniken wirken an klinischen Prüfungen zur Erprobung von Alzheimer-Medikamenten mit; derzeit sind sie laut Studienregister clinicaltrials.gov an 25 verschiedenen industrie-finanzierten Studien beteiligt. Dieses Engagement lässt sich vielleicht in Zukunft noch weiter ausbauen, finden doch gerade weltweit (der gleichen Quelle zufolge) sogar 127 industrie-finanzierte Studien mit Alzheimer-Medikamenten statt.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.