Ausflugstipp: Altranft/Oderbruch

Brandenburgisches Regionalmuseum Altranft/Oderbruch

Schloss Altranft

Touristen können das gesamte Jahr über die Dauerausstellung zur Bau- und Siedlungsgeschichte von Altranft besuchen. Das Regionalmuseum Altranft wurde in den 1970er Jahren aufgebaut. Heute besitzt es eine überregionale Bedeutung. Es erzählt die Agrargeschichte des Dorfes am Rand(ft) der Oder.

Mittelbauernhaus
Fischerhaus

Zum Museum gehören neben einem Schloss, auch weitere gut restaurierte Bauten wie etwa ein Mittelbauernhaus. In diesem ist eine alte Schule eingerichtet. Weiterhin Teil des Regionalmuseums ein altes Fischerhaus aus 1700. Von 1880 existiert heute noch ein Wasch- und Backhaus. Und die Schmiede stammt aus dem Jahr 1910. Das älteste Haus im Ort ist von 1698. Dieses wurde vollständig rekonstruiert. Im Schloss wird die gründerzeitliche Interieur-Ausstellung geboten. Spannend ist außerdem alles zur Trockenlegung des Oderbruchs. Präsentiert wird sein einmaliges Wassersystem, seine Menschen und ländliche Kultur. Die Künstlerin und Museumsführerin Franziska Steuer empfiehlt aktuell das Murmelspiel. Ein riesiges Oderbruch-Modell, bei dem die Wasserverhältnisse mit „fliessenden“ Murmeln gesteuert werden. Eine Mitmachidee von Kenneth Anders, umgesetzt von Reinier Scheers. Kurze Rast machen und alte handwerkliche Tätigkeiten kennenlernen? Im Regionalmuseum Altranft ist auch das im Sommerhalbjahr möglich. Veranstaltet werden Aktionstage, an denen Töpfern, Spinnen, Brot backen und Schmiedekunst aus alten Zeiten gezeigt wird. Je nach dem wann das Regionalmuseum Altranft besucht wird, werden dort auch weitere Sonderausstellungen gezeigt.  

Schmiede

Üblicherweise beginnt der Ausstellungsrundgang im Schloss Altranft, einem großen Gutsherrenhaus, das in einen Landschaftspark aus dem 19. Jahrhundert eingebettet ist. Hier nutzen die Museumsleute die Kunst, das Wort und die historische Sammlung, um eine Landschaft zu zeigen. Als zentrales Objekt der Dauerausstellung präsentiert: ein Kunstwerk von Antje Scholz – ein riesiges Gespinst, das die besondere Topografie des Oderbruchs, die Wasserführung der Oder sowie das über 1.000 Kilometer lange Grabensystem mit Schöpfwerken und Wehren zur Anschauung bringt. Fotografien von Menschen und Orten aus dem Oderbruch, Filme und Audiostationen sprechen andere Sinne an (Jahresthema 2020: Menschen). In gut gestalteten Ausstellungsräumen finden sich kleine Schreine mit Objekten verschiedener Kulturerbe-Orte des Oderbruchs sowie eine Bandbreite historischer Objekte der ländlichen Kultur. Das Schloss führt zudem in die Ortsgeschichte ein und öffnet für Besucher seine Werkstatträume. Wer etwas Zeit mitbringt, kann in Altranft auch stöbern und lesen, denn in den Werkbänken und Regalen findet sich viel Material zur Geschichte des Oderbruchs und seiner Bewohner. Vom Schloss geht es dann zum Dorfrundgang: Ein altes, reetgedecktes Landarbeiterhaus, eine Dorfschmiede und eine Patronatskirche bilden einige der Stationen. Zudem gibt es auf dem Bauernhof am Rand des Dorfes eine Einführung in die Entwicklung des Bauernstandes des Oderbruchs sowie in die Herausforderungen des modernen Landwirtschaftsberufes ein. Mit einem Talk Walk als App auf dem eigenen handy werden Erinnerungen und Erlebnisse der Bewohner Altranfts an verschiedenen Punkten des Dorfes vermittelt. Altranft hat eine frühe Geschichte als Fischerdorf am Rande des Oderbruchs. Als Gutsbauerndorf erlebte es seit dem 14. Jahrhundert fünf Besitzerfamilien und war in der DDR-Zeit eines der ersten Dörfer, in denen eine LPG (landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) gegründet wurde. Bereits in den achtziger Jahren erhielt Altranft den Status Museumsdorf. Seit 2016 wandelte sich das Museum in einem intensiven Transformationsprozess. Ziel war es, als Werkstatt für ländliche Kultur die Besonderheiten des Oderbruchs zu zeigen und sie gemeinsam mit den Bewohnern der Landschaft weiterzuentwickeln. Dafür stehen z.B. die jährlichen Erntefeste – auch mit polnischen Bauern vom anderen Oderufer. Dieses Jahr reduziert auf einen Erntedank am 04. Oktober, 11-17 Uhr (www.oderbruchmuseum.de).      

Die gute Stube

Wanderung zum Naturschutzgebiet Hutelandschaft

Wer gerne wandert, dem wird hiermit gleich hinter der Stadt Bad Freienwalde der Märkische Bergwanderpark empfohlen: das Naturschutzgebiet Hutelandschaft zwischen Altranft und Sonnenburg. Das 572 ha große Gebiet wurde buchstäblich von der Geschichte geformt: Nach dem Zweiten Weltkrieg unternahmen Soldaten hier Schießübungen, offen gehalten wurde die Fläche von Schafen. Der sandige Boden zwischen Barnimer Platte und Oderbuch ist sehr nährstoffarm. So fanden geschützte Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensraum, wie das Silbergras oder der stark gefährdete Wiedehopf. Am besten erkunden läßt sich diese seltene Landschaft entlang der Grenzen des Gebietes. gk

Murmelbahn
Kirche
Gespinst
Hutelandschaft

Kontakt: Karin Ballhorn, Museum Altranft – Werkstatt für ländliche Kultur, Am Anger 27, 16259 Bad Freienwalde OT Altranft,  Telefon: (03344) 333911  E: info@oderbruchmuseum.de 

Öffnungszeiten: Museum und Cafeteria: Do. – So. und an gesetzl. Feiertagen je 11-17 Uhr  

Fotos: ©gk