Corona-TOURTIP: Straße der deutschen Sprache (3) Gräfenhainichen / Mühlbeck-Friedersdorf

Nächste Station auf der Sprachstrasse ist Gräfenhainichen am Rande der Dübener Heide. Hier erinnert die Sprachgesellschaft an den großen Sohn der Stadt, Paul Gerhardt. Neben Martin Luther der größte protestantische Kirchenliederdichter aller Zeiten. Aus seiner Feder stammen 139 Lieder und Gedichte, die in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges den Menschen Trost, Mut und Zuversicht gaben. Im Verlauf der Jahrhunderte fanden seine Verse, deren sprachliche Schönheit bis heute noch lebendig geblieben ist, Eingang in das Liedgut der weltweiten Christen. Unser Stadtrundgang führt zur klassizistischen Paul-Gerhardt-Kapelle mit Ständiger Ausstellung, ins Paul-Gerhardt-Haus und zur Evangelischen Stadtkirche St. Marien.

Paul-Gerhardt-Museum
Historikerin Wilma Deißner

Auf das Wirken und die Bedeutung des begnadeten Dichters und Theologen will die Paul-Gerhardt-Gesellschaft aufmerksam machen (https://paul-gerhardt-gesellschaft.de/).

Die große Initiatorin für die Bewahrung von Leben und Leistung des Dichters heißt Wilma Deißner. Als Historikerin wirbt sie aktuell bei der jungen Generation ihrer Stadt für das geistliche Liedgut und veranstaltet z.B. Chorwettbewerbe. Dort erklingen dann solche schönen Gerhardt-Lieder wie “Befiehl du deine Wege”, “Nun ruhen alle Wälder” oder “Geh aus, mein Herz, und suche Freud”.     

Mit Mühlbeck-Friedersdorf erleben wir Deutschlands erstes Buchdorf.

Bärbel Franz im Bücher con sum
Buchdorf

Dieses Ziel erreichen wir auf der Fahrt gen Süden. Die Gemeinde ist seit 1997 charakterisiert durch Sammlung, Pflege und Verbreitung deutschsprachigen Schriftgutes. An sieben Standorten bestehen zehn Antiquariate, regelmäßig finden Autorenlesungen und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Die Buchdorf Erlebniswelt bietet für jeden Leserwunsch die passende Erfüllung. Ob im Cafè KaffeeSatz, auf der Spielewiese, in den Antiquariaten Bücherconsum, Buch- und Kunst-Garten, Alte Schule oder Hören und Sehen. Die Bibliothekarin Bärbel Franz berichtet uns, dass sie als Antiquariat jetzt auch online sind (www.booklooker.de). Da gehen schon mal bis zu 1500 Bücher pro Jahr auf die Reise. Ihre Gesellschaft erhalte auch viele Buchspenden. Das Besondere an Buchdörfern ist die Konzentration vieler, auf unterschiedliche Sachgebiete spezialisierter Antiquariate auf kleinem Raum.