Das Statistische Jahrbuch 2018

Das Statistische Bundesamt Wiesbaden stellte das Statistische Jahrbuch 2018 in Berlin vor und wies insbesondere auf die Generation 65 plus in. Ältere Menschen sind so aktiv wie nie und wollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben. „Die Daten zeigen, wie alte Menschen heutzutage ihren Alltag gestalten“, sagte Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes.

 

Danach beteiligen sie sich am Erwerbsleben, buchen Reisen über das Internet oder besuchen Kurse an Hochschulen. Ende 2017 waren 17,7 Millionen der 82,8 Millionen Menschen in Deutschland 65 Jahre und älter. Wie Bettina Sommer, Referatsleiterin für demografische Analysen, ausführte, hat sich die Zahl der Menschen ab 65 Jahren bundesweit zwischen 1990 und 2017 um rund

5,8 Millionen auf 17,7 Millionen erhöht. Nach Bevölkerungsvorausberechnungen wird der Anteil der Generation 65 plus im Jahr 2030 bei 26 % und im Jahr 2060 bei 31 % liegen.

 

Dass die Menschen in Deutschland immer älter werden, zeigt die Berechnung der weiteren Lebenserwartung: 65jährige Männer haben eine noch verbleibende Lebenserwartung von 17 Jahren und Frauen können mit weiteren 21 Lebensjahren rechnen. 1910/11 hatte die Lebenserwartung für Männer 10 Jahre und 5 Monate und für Frauen 11 Jahre betragen. Die unterschiedliche Lebenserwartung wirkt sich auch auf ihren Familienstand aus. Frauen ab 65 Jahren waren 2017 mit 38 % wesentlich häufiger verwitwet als Männer, bei denen der Anteil bei 12 % lag. Männer sind also häufig bis ins höhere Alter verheiratet. Ursache für die Unterschiede ist neben der höheren Lebenserwartung der Frauen unter anderem, dass die Mehrzahl der Männer mit jüngeren Frauen verheiratet ist.

 

Immer mehr Seniorinnen und Senioren sind online. 61 % der Männer über

65 Jahren sind im Internet; aber nur 41 % der Frauen. Nutzen 45- bis 64jährige das Fernsehen 2 Stunden und 5 Minuten täglich, sieht die Generation 65 plus durchschnittlich 2 Stunden und 39 Minuten fern. Von 36.600 Gasthörerinnen und Gasthörern an deutschen Hochschulen waren 14.900   65 Jahre und älter.

 

„Ältere Menschen sind auch immer häufiger erwerbstätig“, berichtete Juliane Gude, Redaktionsleitung des Statistischen Jahrbuchs. „Einige wollen und können noch ihre berufliche Lebenserfahrung einbringen, andere müssen aus wirtschaftlichen Gründen bis ins hohe Alter arbeiten“. Bei Wahlen spielen ältere Menschen eine immer bedeutendere Rolle. Bei der Bundestagswahl 2017 stellte die Generation 60 plus mit 22,4 Millionen Personen mehr als ein Drittel der Wahlberechtigten. Unter Berücksichtigung des Wahlverhaltens der Jüngeren zeigt sich, dass das politische Einflusspotenzial der älteren Wahlberechtigten steigt. Dr. Thiel: „Die Generation 65 plus spielt in unserer Gesellschaft eine immer bedeutendere Rolle. Das zeigen sowohl die demografischen Grunddaten als auch die Daten zu ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Es gilt, das Alter als Chance zu sehen und die Fähigkeiten dieser Generation weiter zu nutzen und zu fördern“.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.