Der VDA zieht Bilanz

Matthias Wissmann Foto: VDA

Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte, sind derzeit 812.000 Mitarbeiter in der Branche in Deutschland beschäftigt. Die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten des Jahres um drei Prozent auf knapp 1,8 Millionen Pkw gestiegen. Doch auf den großen Märkten – USA, China, Europa – hat sich das Wachstum leicht verringert, jedoch wächst der Pkw-Weltmarkt weiter auf 84,5 Millionen Pkw (+ 2 Prozent). Eine leichte Erholung in den bisherigen Krisenländern Brasilien und Russland war zu verzeichnen, berichtete Matthias Wissmann, Präsident des VDA.

 

Die deutsche Automobilindustrie ist jedoch gut aufgestellt mit Fertigungsstandorten in 22 Ländern außerhalb Deutschlands. 2015 hat sie 15,8 Mio Pkw produziert, davon 10,1 Mio im Ausland. Allein in China liefen 4 Mio Pkw deutscher Konzernmarken von den Bändern, in den USA waren es 850.000 Light Vehicles. Die Exportquote betrug 77 Prozent.

Die Unternehmen der Automobilindustrie werden bis zum Jahr 2020 rund

40 Milliarden Euro für die Digitalisierung und alternative Antriebe, vor allem für die Elektromobilität, ausgeben. Um die Akzeptanz für Elektro-Pkw zu erhöhen ist es erforderlich, die Lade-Infrastruktur zu erhöhen, eine höhere Reichweite der Modelle zu erreichen und die Kosten günstiger zu gestalten. Wissmann erklärte, dass die Reichweitenfrage bei den kommenden Modellen bereits gelöst wäre und man mit einer Batterieladung bis zu 500 Kilometer fahren könne. Bis zum Jahr 2020 soll das Modellangebot an E-Autos von heute 30 auf 100 erhöht werden. Derzeit ist Norwegen mit einem Anteil von 57 Prozent an Elektromobilen führend auf diesem Gebiet.

 

Um die Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen und eventuelle Fahrverbote in den Innenstädten wie Stuttgart oder München zu vermeiden, sollen die Stickoxid-Emissionen bei 50 Prozent der knapp sechs Millionen Dieselfahrzeuge, die der älteren Abgasnorm Euro 5 entsprechen, deutlich reduziert werden. Wer die Kosten für eine entsprechende Nachrüstung der „alten“ Dieselfahrzeuge übernehmen soll, ist noch nicht geklärt. Zur Zeit fahren erst 18 Prozent Diesel-Pkw der Euronorm 6 auf Deutschlands Straßen. Wissmann zeigte sich optimistisch: Bis Ende 2020 werden etwa 50 Prozent des gesamten Diesel-Pkw-Bestands moderne Euro-6-Diesel sein.

 

Derzeit überschreiten von insgesamt 246 Verkehrsmessstationen in Deutschland noch rund 142 den erlaubten Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft. In diesem Zusammenhang ist es gut zu wissen, dass der NO2-Grenzwert in Deutschland für Arbeitsplätze bei 950 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt und damit um ein Wesentliches höher als er an Verkehrsmessstationen erlaubt ist. Von daher ist die Hysterie unserer Umweltschützer nicht zu verstehen.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.