Deutschland muss sich neu definieren

Fest steht und keiner wird dem widersprechen können:

Nach genau 50 Tagen endet die Osterzeit und Pfingsten steht vor der Tür. Bis spätestens dahin muss die Union einen neuen Kanzlerkandidaten nominieren, wenn sie ernst genommen werden will, denn der Terminplan besagt- „zwischen Ostern und Pfingsten“.

DieZeiten, in denen das Wahl verhalten von Generation zu Generation in den Stammwählerfamilien gewissermaßen „vererbt“ wurde, sind endgültig vorbei. Die heutige Generation hat ganz andere Wahlkriterien (Klimawandel, .Digitalisierung, Stellenwert der „politischen Zuverlässigkeit“‚ von Gewählten etc.). Der international anerkannte Politikwissenschaftler, Prof. Michael Zum beschreibt das so: „Die Eigenschaften der Spitzenkandidaten werden immer wichtiger. Die Wahlprogramme der Parteien verlieren immer mehr an Bedeutung.“  Zürn, der die,, Lage der Demokratie weltweit untersucht, blickt sorgenvoll auf die jetzige Situation: „Ein Drittel der Wissenschafter wird gegenwärtig von der Corona-Krise regelrecht ausgebremst“  Er schätzt ein, das sei „Gift für das Vertrauen in die Demokratie.“

Die sogenannte Oster-Ruhe, also Gründonnerstag und Ostersamstag als „Ruhetage“ zur Ausbremsung der dritten Weile zu benutzen, wurde wieder zurückgenommen, weil die damit notwendigen juristischen Schritte in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich gewesen wären. Die Kanzlerin hat das alles auf ihre Kappe genommen, Sich dafür entschuldigt und um Verzeihung gebeten. Analytiker kommen zu der Einschätzung, es habe sich dabei um „handwerkliche Fehler“ gehandelt. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke ergänzt wörtlich: „Der Grundgedanke der Osterruhetage, nämlich Mobilität und Kontakte weitgehend einzuschränken(…) ist und bleibt richtig.“ Ich will`s mal ganz ordinär sagen: Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben.

Was bleibt exakt weiter bestehen: Keine unbegrenzten Familientreffen sind möglich. In Zeiten des Abstands boomt das digitale Wiedersehen. Anders ausgedruckt: Anstelle herzlicher Umarmung liebkosen am Bildschirm. Erlebnisbetonter Urlaub wird zum kontaktarmen – und das nur im Ausland. Über Ostern hinaus gilt unverändert das Prinzip der Notbremse.

Wir alle dürfen jetzt nicht verzagen. Halbherzigkeit im Umgang mit der Pandemie macht die Sache nur noch schlimmer. Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (übrigens mit Astrazeneca geimpft) sagt es so: „Empören wir uns nicht nur über die anderen oder die da oben. Zeigen wir nicht ständig, was nicht geht, sondern das es geht. Anders gesagt: Die Verantwortlichen haben dafür zu sorgen, dass so schnell wie möglich genügend Impfstoff vorhanden ist. Denn nur impfen, impfen und nochmals impfen rettet Menschenleben. Wir müssen, so schwer es auch fällt, täglich Selbstdisziplin üben: Impfen gehen und die verordneten Regeln einhalten. Es gibt keinen anderen Weg.    Dr.Dieter Langer