Die DB zog Bilanz

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DDie Zahl der Reisenden im Fernverkehr der Deutschen Bahn (DB) ist 2018 zum vierten Mal in Folge deutlich gestiegen. Rund 148 Millionen Fahrgäste nutzten im vergangenen Jahr die Fernverkehrszüge der DB.  Der  Umsatz des DB-Konzerns stieg auf 44,02 Milliarden Euro; das Konzernergebnis sank auf 542 Mio Euro. Im laufenden Jahr gibt es eine Finanzierungslücke von etwa 2,2 Milliarden Euro.

Die DB rechnet damit, dass sich der Trend  weiter fortsetzt: „2019 werden wir im Fernverkehr erstmals über 150 Millionen Reisende begrüßen dürfen. Bahnfahren ist aktiver Klimaschutz, denn die Schiene ist der einzige echte grüne Verkehrsträger“, sagte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn. Als Ziel für das Jahr 2030 nannte er mehr als 200 Millionen Fernreisende..Europaweit nutzten 2018 rund 2,6 Milliarden Passagiere die Züge der DB (plus 17 Millionen im Vergleich zum Vorjahr).

„Zur Wahrheit gehört aber auch: Der Erfolg der Schiene bringt Nebenwirkungen in Form von Wachstumsschmerzen“, sagte DB-Chef Dr. Lutz und nannte die „nicht zufriedenstellende Pünktlichkeit“ von 74,9 Prozent im Fernverkehr im Jahr 2018. Die Pünktlichkeit liegt beim ICE mit 82 Prozent über dem Bundesdurchschnitt; beim Sprinter sogar bei
86 Prozent.  Mit der „Agenda für eine bessere Bahn“ würden nun mit Hochdruck Engpässe in den Bereichen Infrastruktur, Fahrzeuge und Personal beseitigt..

Weiter führte Lutz aus: „Große Teile der in den nächsten Jahren zusätzlich geplanten Investitionen und Ausgaben in Höhe von rund fünf Milliarden Euro werden in mehr Qualität und Zuverlässigkeit, neue und komfortablere Züge sowie zusätzliches Personal fließen. Für mehr Wachstum und Qualität hat die DB 2018 allein in Deutschland deutlich mehr als 24.000 neue Mitarbeiter eingestellt – so viele wie nie zuvor. Dabei wurden nicht nur freiwerdende Stellen nachbesetzt, sondern auch über 5.500 Arbeitsplätze aufgebaut“.

DB-Finanzvorstand Alexander Doll erläuterte: „Wir nehmen sehr viel Geld in die Hand für eine bessere Bahn. Unsere Brutto-Investitionen haben wir daher 2018 zusammen mit dem Bund auf hohem Niveau nochmals deutlich um mehr als 7 Prozent auf über 11 Milliarden Euro ausgebaut.“ Der Großteil der Investitionen floss 2018 in die Verbesserung des Schienennetzes (62 Prozent), gefolgt von Fahrzeuginvestitionen, unter anderem in den ICE 4.

  DB Schenker machte 2018 erstmals mehr als 17 Milliarden Euro Umsatz (plus 3,8 Prozent), DB Arriva erzielte
 5,4 Milliarden Euro Umsatz (plus 1,8 Prozent).  Um die Finanzierungslücke zu schließen, wird an den Verkauf von DB Arriva gedacht und zirka 1,9 Miliarden Euro erzielt werden. Allerdings sind im Hinblick auf den Brexit noch viele Fragen offen.

Am Rabattsystem im Fernverkehr mit Billigtickets soll nichts geändert werden. Die günstigen Tickets machten nur ein Prozent des Umsatzes aus, helfen aber die Fernzüge besser auszulasten, sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.