Die Digitalisierung in der Endoprothetik

 Während des vom 23. bis 28. Oktober 2018 in den Südhallen der Messe Berlin stattgefundenen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) wurde auch die Digitalisierung in der Endprothetik erörtert. Dazu führte Professor Dr. Dr. med. Werner E. Siebert, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel gGmbH, folgendes aus:

 

„Die Kunstgelenke und insgesamt die Endoprothetik, haben im 20. Jahrhundert Orthopädie und Unfallchirurgie revolutioniert. Sicher sind die Ergebnisse heute schon hervorragend durch qualitätssichernde Maßnahmen“.

 

Der Ersatz durch ein Kunstgelenk konnte zudem mit der Einrichtung von Zentren für Endoprothetik in allen Endeoprothetikbereichen weiter verbessert werden. Inzwischen hat auf diesem Gebiet auch die Digitalisierung Einzug gehalten. Schließlich hängt der Erfolg einer Implantation von der Genauigkeit ab, weshalb heutzutage Techniken wie Navigation und computerassistiertes Operieren Standard sind. Nunmehr gibt es auch individuell auf den Patienten abgestimmte Instrumente und Implantate, so dass eine Operation für Arzt und Patient sicherer, genauer und im Ergebnis vorhersehbarer ist.

 

So werden entsprechende Implantationsschablonen, aber auch Implantate, nach Maß im 3-D-Drucker individuell für den Patienten hergestellt. Sie werden bei dem erstmaligen eines Ersatzgelenks verwendet, aber auch bei schwierigen Revisionsoperationen. Dadurch ergeben sich kürzere Operationszeiten und eine schnellere Genesung der Patienten.

 

Die Planung einer Operation erfolgt jetzt oftmals auch dreidimensional an computerassistierten Planungssystemen, die dann exakt bei der Operation mit Hilfe der vorher erstellten Schablonen umgesetzt werden kann. In Kombination mit gewebeschonenen Operationstechniken kann der Aufenthalt im Krankenhaus durchaus verkürzt werden.

 

Professor Dr. Dr. Siebert: „Letzten Endes muss aber immer beachtet werden, dass nicht die Entlassung des Patienten nach einem Tag das Entscheidende ist, sondern dass das Kunstgelenk für den Patienten 20 oder mehr Jahre erfolgreich funktioniert und ihm die Lebensqualität zurückgibt, die er vorher nicht mehr hatte“.

 

Auch Rehabilitationsmaßnahmen können digital überwacht werden, ob der Patient seine Übungen korrekt durchführt oder ob eine Korrektur erforderlich ist.

 

Ein Beitrag für Medieneinfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.