Gefährdete Wissenschaftler erhalten Schutz

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat die Forschungseinrichtungen der fünften Runde der Philipp Schwartz-Initiative ausgewählt: 28 Einrichtungen aus ganz Deutschland können mit Hilfe der Initiative gefährdete ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei sich aufnehmen.

Insgesamt werden 38 Forscher, die Schutz in Deutschland suchen, weil ihnen in ihren Heimatländern Krieg oder Verfolgung drohen, finanziell unterstützt werden. Die Wissenschaftler forschen ab Oktober 2019 für zwei Jahre als Philipp Schwartz-Stipendiaten an den ausgewählten Einrichtungen.

Die 28 Gasteinrichtungen wurden aus 56 Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgewählt, die einen oder mehrere gefährdete Wissenschaftler aufnehmen wollen und sich hierfür mit Konzepten zur persönlichen und wissenschaftlichen Einbindung der Forscher beworben hatten. Insgesamt sind 96 Personen nominiert worden. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren neben der Qualität der Einbindung, der wissenschaftlichen Passung und Qualifikation der Forscher auch die Perspektiven für einen erfolgreichen beruflichen Neustart.

Die Forscher, die an den nun ausgewählten Hochschulen aufgenommen werden, stammen aus der Türkei (26 Stipendiaten), Syrien (7 Stipendiaten), Kamerun (2 Stipendiaten) sowie dem Iran, der Ukraine und aus Zimbabwe (jeweils 1 Stipendiat).  Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Auswärtigen Amt 2016 ins Leben gerufen. Mittlerweile steht fest, dass sie dauerhaft vom Auswärtigen Amt finanziert wird. Ferner sind auch Stiftungen im In- und Ausland an der Finanzierung der Initiative beteiligt. Jährlich können so bis 50 Philipp Schwartz-Stipendien gefördert werden. Die Initiative ist nach dem Pathologen jüdischer Abstammung Philipp Schwartz benannt, der 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen musste und die „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“ gründete. Teil der Initiative sind neben den Stipendien Mittel für die Schaffung von Strukturen an den Gasteinrichtungen sowie Tagungen zum Austausch und zur Vernetzung zwischen den Gasteinrichtungen. Dabei arbeitet die Alexander von Humboldt-Stiftung eng mit internationalen Partnern wie dem Scholars at Risk Network, dem Scholar Rescue Fund und dem Council for At-Risk Academics zusammen.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.