Mängel bei Billigprodukten aus dem Internet

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des VDE Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e.V.  haben die Experten des VDE-Instituts Gartengeräte und Haushaltskleingeräte aus dem Internet auf ihre Sicherheit geprüft. Ihr Ergebnis: Bei fast allen der stichprobenartig untersuchten Produkte fanden die Experten bei eigenen Marktrecherchen erhebliche Mängel, sowohl bei den Produkten wie auch bei den Betriebsanleitungen. Die Hersteller der Billigprodukte in den Kategorien Garten- und Haushaltskleingeräte verwendeten entweder ungeeignete Materialien, berücksichtigten Sicherheitsaspekte nicht ausreichend oder sparten an der Verarbeitung – mit möglichen fatalen Auswirkungen für Gesundheit und Leben der Verbraucher. „Zwei Drittel der von uns stichprobenartig untersuchten Garten- und Haushaltsgeräte sind unsicher oder erfüllen rechtliche Anforderungen nicht. Die gefundenen Mängel bergen unter anderem Gesundheitsschädigungen, die Gefahr eines elektrischen Schlages sowie Funktionsstörungen in sich“, sagte Wolfgang Niedziella, Geschäftsführer des VDE-Instituts. Alle geprüften Produkte wiesen erhebliche Mängel bei den Bedienungsanleitungen auf. „Anlässlich unseres Jubiläums „125 Jahre VDE – 125 Jahre Verbraucherschutz“ ist es umso wichtiger darauf hinzuweisen, dass Verbraucher auf Sicherheitszeichen eines unabhängigen Prüfhauses achten sollten. Bei dem VDE-Dreieck weiß der Verbraucher, dass das Produkt alle Sicherheitsanforderungen erfüllt“, ergänzte Niedziella.

Haushaltskleingeräte

  • Bei einer Filterkaffeemaschine haben die VDE-Experten entdeckt, dass es zu einem elektrischen Schlag kommen kann, wenn der Benutzer die Steckerstifte berührt. Die hier erlaubte maximale Spannung wurde über dem maximal zulässigen Wert gemessen.
    • Bei einem Standmixer fehlt der Hinweis darauf, dass die Netzanschlussleitung im Falle einer Beschädigung ersetzt werden muss. Der Verbraucher erfuhr daher nicht, dass dies nur der Hersteller bzw. dessen Kundendienst übernehmen darf und ist damit einer Gefährdung ausgesetzt.
  • Ein Toaster fiel den Testern auf, weil er ausschließlich mit einer englischsprachigen Gebrauchsanweisung geliefert worden war. Nicht verstandene sicherheitsrelevante Informationen können jedoch zu Gefährdungssituationen führen. Wichtige Hinweise fanden sich außerdem im hinteren Teil der Gebrauchsanleitung, hier können sie leicht übersehen werden.
  • Ein Handrührgerät war mit einem schlecht übersetzten Hinweis versehen, der vermutlich auf die Gefahren, die mit dem Eintauchen des Geräts in Wasser verbunden sind, hinweisen soll. Die Formulierung kann zu Missverständnissen und damit zur Gefährdung der Nutzer führen.

Gartengeräte

  • Ein Rasentrimmer wies bei der Untersuchung erhebliche Mängel auf. So wurde unter anderem nicht angegeben, dass bestimmte gefährdete Personengruppen das Produkt nicht nutzen sollten. In der Bedienungsanleitung fehlten elektrische Bemessungsinformationen, was bei nicht Beachtung zu thermischen und elektrischen Gefährdungen führen kann. Eine übermäßige Benutzung eines schwingungsintensiven Produkts kann zu zeitweisen und dauerhaften Schädigungen beim Benutzer führen. Auch eine Schädigung des Gehörs ist möglich.
    • Bei einer Akku-Gras- und Strauchschere ist die Übersetzung der Bedienungsanleitung fehlerhaft und kann dadurch zu Gefährdungssituationen für den Benutzer führen. Zudem kann bei Verlust der Sicherung des Schneidemessers dieses aus der Maschine fallen. Schnittverletzungen können die Folge sein.

• Bei einer Elektro-Heckenschere fanden die VDE-Tester heraus, dass der

Emissionsschalldruckpegel nicht angegeben wurde, dabei kann ein dauerhaft zu hoher Emissionsschalldruckpegel zur dauerhaften Schädigung des Gehörs führen.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.