Medizin in Zukunft

Vom 3. bis 4. Dezember 2018 fand im Ellington Hotel Berlin auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin e. V. (DG Telemed) der 9. Nationale Fachkongress Telemedizin statt. Rund 200 Experten aus Gesundheitspolitik, Wissenschaft und Praxis nahmen daran teil, um sich über die telemedizinischen Anwendungen im Gesundheitssystem auszutauschen.

 

Die Veranstaltung beschäftigte sich mit der Frage nach zukunftsfähigen Konzepten für eine intelligente Versorgung durch Telemedizin. Professor Dr. med. Gernot Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care der Uniklinik RWTH Aachen und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin e. V., erklärte: „Die Telemedzin ist aus der Diskussion um ein zukunftssicheres Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken. Sie bietet zahlreiche Vorteile bei der Patientenversorgung. Darin sind sich die Akteure der Gesundheits- versorgung einig. Dennoch gilt es bei der Integration von Telemedizin in den Versorgungsalltag noch einige Herausforderungen zu meistern. Dabei spielt nicht nur eine sektorübergreifende Kommunikationsstruktur eine große Rolle, sondern auch der Schutz von Patientendaten“.

 

Die zunehmende Digitalisierung weiter Bereiche des gesellschaftlichen Lebens verändert auch die Anforderungen an eine moderne Gesundheitsversorgung und bietet zugleich Chancen für effizientere Strukturen. Durch den Einsatz telemedizinischer Anwendungen können moderne zeitgemäße Versorgungsstrukturen geschaffen werden, die für die Patienten bedarfsgerechte, ortsnahe und qualitätsorientierte Behandlungsmöglichkeiten bieten und Lösungen für strukturelle Versorgungsdefizite schaffen. Vor allem chronisch Kranke und unterversorgte Regionen können nachhaltig von Telemedizin profitieren. Um die Digitalisierung in der Medizin zu fördern und damit den Nutzen der Telemedizin zu erschließen, müssen jedoch kurzfristig geeignete technische und ökonomische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu gehören Vergütungsregelungen und die Einbeziehung in das GKV-Versorgungssystem.

 

Auch innerhalb eines Krankenhauses bietet Telemedizin viele Vorteile für Pflegekräfte und Ärzte, denn sämtliche klinischen Daten wie Krankheitsverlauf, Vorbefunde, Vitaldaten oder aktuelle Blutwerte werden direkt im System erfaßt und die bisher aufwendige, manuelle Dokumentation geht deutlich zurück, zudem können mehrere Personen aus unterschiedlichen Bereichen – OP oder Station – auf die Informationen zugreifen. Dies dient der Arbeitserleichterung bei gleichzeitiger Sicherung und Verbesserung der Patientenversorgung.

 

In ländlichen Gebieten, in denen die Anzahl an Ärzten langsam aber stetig abnimmt, werden Televisiten zukünftig unverzichtbar im ärztlichen und pflegerischen Alltag sein. Videokonferenzen zwischen den verschiedenen Leitungserbringern wie Arztpraxen, Pflegeheimen, häuslichen Pflegediensten, Pflegeheimen, Versorgungsassistenten, Notfall- und Bereitschaftsdienstpraxen und Krankenhäusern können mittels Televisite durchgeführt werden, wodurch Fahrten zu den Patienten entfallen und die so gewonnene Zeit der Patientenversorgung zugute kommt.

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.