Rappen an der Ostsee

 Gabriel Kelly: Der Frust meiner Generation muss raus

Wer der Kelly-Familie angehört, für den ist öffentliches Interesse nichts Neues. Der 19-Jährige Gabriel aus Rostock, Sohn von Angelo Kelly, ist in eine der wohl bekanntesten Musikerfamilien der Welt überhaupt hineingeboren.. Sein Vater ist in den 1990er-Jahren mit wallenden Gewändern und ebensolchen Haaren zum Superstar aufgestiegen. Gabriel hatte sich für sein erstes eigenes Musikvideo dagegen die Haare raspelkurz rasiert und auch die Klamotten von ihm haben ein ganz anderes Aussehen. Auch seine Musik klingt völlig anders. Er ist eben ein ganz anderer Kelly.

Gabriel rappt und wagt sich auch an schwierige Themen – politische zum Beispiel. Er rappt an der Ostsee, zusammen mit Alex Papartheodorou als Straßenmusiker auf der Strandpromenade von Warnemünde. Er wirbt mit seiner Musik in Corona-Zeiten dafür, dass die Menschen mehr Verständnis für junge Leute aufbringen sollten. Seine Begründung: „Wenn Menschen in die Pubertät kommen, dann durchlaufen sie diese gewisse Selbstfindungsphase. Und wenn sie dann so eingeschränkt werden und sich nicht ausleben können, ist das schlimm.“ Die Reaktionen auf das, was der junge Mann zu sagen hat, seien fast ausschließlich positiv („98 Prozent Daumen hoch.)

Sein Ziel ist begreiflicherweise eine Musikkarriere („Wenn es nicht klappen sollte mit der Karriere, dann könne er mit seinen handwerklichen Fähigkeiten auch Tischler werden.). Sein aktuelles Album ist schon eine Weile fertig. Jetzt wartet er nur darauf, dass die Corona-Situation es zulässt, dass er die Platte rausbringen und auf Tournee gehen kann. Auch mit seinen Eltern und seinen vier Geschwistern. Touren durch die Clubs und in größeren Hallen.

Er macht gerne Straßenmusik auf der Strandpromenade in Warnemünde. „Im Moment gibt es nur den Plan A44. Basta, würde dazu ein ganz bestimmter Herr sagen. Mir gefallt der junge Kelly. Dr. Dieter Langer