Was so alles in uns steckt

Wir und die nach oben gehenden seelischen Inzidenzen

Täglich werden uns die nach unten gehenden medizinischen Inzidenzen freudig über die Medien mitgeteilt. Endlich bewegen sich diese Inzidenzen in die wohltuende Richtung. Wir dürfen bald wieder sozial kontaktieren, obwohl unser Bundesgesundheitsminister uns erst beim Erreichen der 20er medizinischen Inzidenz von der Leine lassen möchte Zugleich gibt es da noch die seelischen Inzidenzen, also die sich immer stärker ausprägendende Sehnsucht nach Körperkontakt, z.B. nach Umarmungen. Der Mensch möchte oft anders sein als er ist oder auch sein muss.

Und dann gibt es da noch d i e Variante von Inzidenzen, welche in Kafkas Geschichte von Gregor Samsa geschrieben steht, der als Mensch einschläft und als Insekt aufwacht. Diesen Zustand, auch Albtraum genannt, möchte er so schnell als möglich wieder loswerden. Unerwartete Verwandlungen behagen ihm begreiflicherweise ganz und gar nicht.

Jetzt wurde der Fall einer 27-jährigen jungen Frau aus dem australischen Brisbane bekannt, die eines Tages unter der Dusche wie ein Vogel zu singen begann. Doch damit nicht genug. Sie sprach jetzt auch einen irischen Akzent, obwohl sie nie in Irland war.

Fachleute nennen das „Foreign Accent Syndrome“, obwohl diese Syndrome bisher nur nach schweren Kopfverletzungen oder – operationen bekannt waren. Es darf doch mal gefragt werden:

Was könnte denn nach den Corona-Zeiten noch alles auf uns zukommen ?. Da wacht einer auf und kann auf einmal genauso gut Fußballspielen wie Messi, obwohl er nie in seinem Leben das runde Leder getreten hatte. Übrigens: Messi
wollte schon als Kind Fußballstar werden. Und genau das hätte fast nicht geklappt. Mit 13 Jahren war er kaum 1,40 Meter groß – eine Wachstumsstörung. Die zur Behandlung notwendigen Medikamente waren so teuer, dass weder Eltern noch sein damaliger Verein ihm helfen konnten. Da kam sein Vater auf die Idee, sich an den FC Barcelona zu wenden. Er durfte
vorspielen. Der dortige Jugendtrainer war so begeistert, dass er ihm spontan einen Vertrag auf einer Serviette unterschrieb. Seitdem spielt Messi bis heute nur für diesen Verein. Aber die o.g. Gefahr, dass ein junger vom Fußball unbedarfter Mann abends schlafen geht und morgens als neuer Messi aufwacht, ist damit nicht gebannt. Wenn das dann noch ein Massenphänomen werden könnte, könnten die Ablösesummen ganz schön nach unten purzeln.
                                                                       Dr. Dieter Langer