Schwerter zu Pflugscharen Ostermärsche:

Über den „Wert des Erinnerns“

Anfang April hielt die Evangelische Akademie Berlin eine Fachtagung unter dem Thema ab: „Tätiges Erinnern. Die Suche nach den Spuren in die Zukunft.“ Dabei wurde das Erinnern ins Verhältnis zu Geschichtspolitik gesetzt.

Zeitgleich äußerte sich Andrea Lorenz, Pfarrer in Oderberg-Corin, in unserer Regionalzeitung „Märkische Oderzeitung“ (MOZ) so: Jedes Auto, was ich bisher fuhr, trug den Aufkleber Schwerter zu Pflugscharen !. „Ein Wort und ein Symbol, das seit Jahrzehnten die Friedensbewegung prägt. Und weiter : Ja, der Friede ist bedroht. In der Ukraine hat er nicht gehalten…Im alten Testament, beim Propheten Micha (4,3) lese ich: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln“

Zwischen 2022 und diesem Wort liegen mehr als 2.500 Jahre -„Die Abschaffung von Waffen führt unweigerlich zur Niederlage. Umgekehrt aber wissen wir: dass Waffen niemals Frieden schaffen.    Schwerter zu Pflugscharen ist und bleibt ein Vision, nach der ich aber leben möchte: Versöhnung statt Vergeltung, Demut statt Rechthaberei, Verstehen statt Verurteilen.“ Das ist die Meinung des Pfarrers Andreas Lorenz.

Lohnt es sich, heute über eine solche Haltung trotz des Blutvergießens nachzudenken ? Wie hatte der weltbekannte
Journalist Sebastian Haffner in den Hoch-Zeiten des Kalten Krieges erklärt: „ Man kann sich auch zu Tode rüsten ! “ In der
Ampelkoalition wird darüber sehr unterschiedlich nachgedacht. Ist Nachdenken eigentlich etwas Schlechtes ? Jeder sollte sich deshalb diese Frage stellen und den Mut haben, sie auch zu beantworten.                             Dr. Dieter Langer