Waldbrandgefahr in Brandenburg

 Das schöne Wetter der vergangenen Wochen hat vielerorts dazu geführt, dass die Feuerwehren zu Waldbrandeinsätzen ausrücken mussten. So wurden in den Brandenburger Wäldern von März bis Juni 21017 bereits 101 Brände registriert. Der größte Flächenbrand mit 250 Hektar ereignete sich Ende Mai in der Lieberoser Heide. Dank der Waldbrandfrüherkennung konnte die Schadfläche bei den übrigen Bränden auf durchschnittlich 0,3 Hektar begrenzt werden. Die Regenschauer haben nur in einigen Landesteilen die erhoffte Entspannung gebracht.

Brandenburg zählt mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern zur gefährdetsten Region in Deutschland. Das kontinental beeinflusste Klima und die Sandböden der Mark mit einer geringen Wasserhaltekraft lassen die Wälder schnell austrocknen. Die EU führt die Waldflächen Brandenburgs in der gleichen höchsten Gefährdungsstufe wie die von Griechenland, Spanien, Portugal und Südfrankreich. Damit ist Brandenburg mit Abstand da Bundesland, was sich intensiv mit den Fragen des Waldbrandschutzes auseinandersetzen muss. Die Forstleute hoffen, dass 2017 trotz der bereits mehr als 100 registrierten Waldbrände nicht wieder so ein extremes Waldbrandjahr wird, wie im Jahrhundertsommer 2003 mit 697 Waldbränden.

Ein erhebliches Niederschlagsdefizit besteht in diesem Jahr bereits. Auch das vergangene Jahr galt als zu trocken und wärmer als der Durchschnitt der letzten Jahre. Damit steigt auch das Risiko von Waldbränden.

Ab der Gefahrenstufe 3 (mittlere Gefahr) ist neben den Bereitschaftsdiensten im Forst auch wieder die automatische Früherkennung in Betrieb. Hochauflösende Sensoren registrieren jede Rauchwolke über den Wäldern und melden dies an eine der sechs Waldbrandzentralen im Land. Forstleute können erkennen, ob es sich um einen Waldbrand, das illegale Verbrennen von Grünabfällen oder nur um eine riesige Staubwolke von Erntearbeiten auf dem Feld handelt.

Bei einem Waldbrand erfolgt eine sofortige Meldung an die zuständige Leitstelle der Feuerwehr. Durch schnelles Handeln der Feuerwehr kann die Brandfläche oftmals sehr klein gehalten werden.

Die Brandursachen sind sehr unterschiedlich: 30 Prozent der Brände entstehen durch vorsätzliche Brandstiftung. Mit zunehmendem Sonnenschein steigen auch wieder die Gefahren für einen Waldbrand. Wegen der hohen Gefahrenlage wird in einigen Landkreisen Brandenburgs auch wieder die Stufe 4 (hohe Gefahr) erwartet.

 

Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.