Weltherztag
Laut der Deutschen Herzstiftung leiden rund sechs Millionen Menschen in Deutschland an der koronaren Herzerkrankung, der Arteriosklerose. Diese Form der Arterienverkalkung wird durch Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen verursacht, die zu einer Einengung der Herzkranzgefäße führen. Der Herzmuskel wird dann nicht mehr ausreichend mit Blut bzw. Sauerstoff versorgt. Die Erkrankung beginnt meist schleichend und wird erst mit zunehmenden Beschwerden wie Atemnot, Engegefühl in der Brust und körperlicher Leistungseinschränkung bemerkt. Häufig zieht eine koronare Herzerkrankung lebensbedrohliche Folgeerkrankungen wie Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt nach sich.
Als wichtigste Ursache für die Verengung der Gefäße gelten Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Rauchen, Stress und Übergewicht sowie Störungen des Fettstoffwechsels, insbesondere erhöhte Cholesterinwerte. Ein gesundheitsbewusster Lebensstil kann das Risiko für eine Herzerkrankung um die Hälfte reduzieren, so das Ergebnis einer Studie mit 55.685 Teilnehmern, die aktuell in der DMW Deutschen Medizinischen Wochenschrift (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) erschienen ist. Die Autoren empfehlen eine ballaststoffreiche Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten sowie ungesättigten Fettsäuren und raten zu einem geringeren Konsum von Weißmehlprodukten, Wurstwaren und rotem Fleisch, gezuckerten Getränken und Kochsalz. Wer sein kardiovaskuläres Risiko reduzieren will, sollte durch regelmäßige körperliche Aktivität ein Normalgewicht und einen Body-Maß-Index unter 30 anstreben. Wichtig ist außerdem der Verzicht auf Nikotin.
Anlässlich des Weltherztages empfiehlt die Süddeutsche Krankenversicherung a. G. (SDK), einen gesunden Lebensstil zu pflegen und damit die Herzgesundheit positiv zu beeinflussen. Bei bereits bestehender kardiovaskulärer Erkrankung sollte jeder Patient aktiv werden und die genannten Risikofaktoren vermeiden. „Ein gut informierter Patient hat großen Einfluss auf seinen Krankheitsverlauf“, erklärte SDK-Vorstandsmitglied Benno Schmeing. Daher stellt die SDK ihren Vollversicherten mit Risikofaktoren in einem neu entwickelte Beratungsprogramm einen individuellen Case-Manager zur Seite, der bei der Umstellung des Lebensstils unterstützt.
Auf den therapeutischen Effekt von Sport weisen die Autoren des Ratgebers „Bleiben Sie herzgesund – Herzlichst Dr. Mo“ (Trias Verlag, Stuttgart, 2015) hin. Sinnvoll durchgeführtes, regelmäßiges Training bewirke eine Risikoverminderung der Herzkreislauf-Sterblichkeit um 50 Prozent, unterstreicht der Internist Dr. med. Mohsen Radjai den positiven Effekt. Ausdauersport stärke den Herzmuskel, erhöhe die Pumpleistung, fördere die Durchblutung des Herzens und senke Blutdruck und Puls, heißt es in dem Buch. Bewegung sei ein geeignetes Mittel, um Körperfett und Stress gleichermaßen abzubauen. Geeignet seien insbesondere Ausdauersportarten wie Radfahren, Nordic Walking, Joggen, Wandern oder Schwimmen. Um eine koronare Herzerkrankung zu vermeiden, empfehlen die Autoren etwa 150 Minuten Bewegung bei mittlerer Intensität pro Woche. Wichtig sei es, am aeroben Ausdauerbereich zu trainieren und die sportliche Aktivität ohne Erschöpfung durchzuhalten. Wer akut unter Bluthochdruck leidet, sollte die Trainingspläne zuvor mit dem Arzt besprechen. Schmerzen, Druck- oder Engegefühl hinter dem Brustbein beim Sport müssen immer medizinisch abgeklärt werden.
Ein Beitrag für Medieninfo Berlin von Edelgard Richter / Dela Press.